Page:Finnisch-Ugrische Forschungen 1.pdf/27

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has not been proofread.

Über transskription der finnisch-ugrischen sprachen.

17

In der hauptsache auf dem standpunkt dieser alten forscher verharrte noch der finne Andreas Johann Sjögren in seinen ältesten schriften. Auch er verwandte zur bezeichnung der syrjänischen[1] oder auch der wotischen[2] laute bloss das lateinische alphabet; er gebraucht digraphen zur bezeichnung eines lautes (z. b. sch = russ. ш, ss = s, ch = χ[3]) und einen buchstaben zur bezeichnung zweier neben einander stehender konsonantischer laute (z = t + s, russ. ц); ein und derselbe buchstabe kann verschiedene laute bezeichnen, z. b. s = stimmloses und stimmhaftes s (s und z). Erwähnt sei noch, dass er russ. ы dürch ü wiedergab. Wo er davon spricht, dass A. Flerov in seiner 1813 in russischer sprache veröffentlichten syrjänischen grammatik zur bezeichnung syrjänischer laute das um die zeichen j und ö vermehrte russische alphabet verwandt hatte, meint Sjögren, dass man „von rechtswegen“ noch weiter gehen „und nach dem Beispiele orientalischer Sprachen auch noch für ds (дз), dsh (дж), dsch (дш) und dtsch (дч) besondere neue Buchstaben einführen müsste, zumal da sich Wörter damit anfangen, sie auch als ganz einfache Laute ausgesprochen werden, die Sprache obendrein, gleich der finnischen, mehrere Konsonanten neben einander nicht liebt“, hat dies jedoch nicht verwirklicht.

Der mann, der durch verwendung von hilfsbuchstaben und nebenzeichen den ersten grund zu einer transskription auf dem finnisch-ugrischen sprachgebiet gelegt hat, ist der däne Rasmus Rask in seinem ausgezeichneten werke „Ræsonneret lappisk Sproglære“ (1832) nebst berichtigungen und nachträgen, bei welch letzteren er gelegenheit hatte beobachtungen über die aussprache an einem geborenen lappen zu machen. Rask komplettierte das lateinische alphabet durch folgende konso-

  1. Ueber den grammatischen Bau der Sürjänischen Sprache mit Rücksicht auf die Finnische. Mém. de l’Acad. Imp. des Sciences à St. Pétersbourg, VI Sér. T. I 149 (1830).
  2. Über die finnische Bevölkerung des St. Petersburgischen Gouvernements u. s. w. Mém. de l’Acad. Imp. des Sc. VI Sér. T. TI 150 ff (1833) = Gesammelte Schriften I 563 ff.
  3. Der kürze wegen anticipier eich bei den erklärungen das später vorzuschlagende transkriptionssystem.