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Äusserung B. Munkácsi's.

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1.

Äusserung B. Munkácsi's.

(KSz. II 227—233, Ethn. XII 396—380.)

Als erste meritorische Abhandlung [in FUF I] veröffentlicht SETÄLÄ seine Ansichten über die Transscription der finnisch- magyarischen Sprachen, nachdem er vorher darlegte, welch verschiedener Vorgang diesbezüglich bei den Fachgelehrten herrschte und noch herrscht. Es ist nur zu billigen, dass der Redakteur zu allererst diese Angelegenheit in Behandlung zog, denn thatsächlich tauchen seit fast einem Jahrzehnt in den finnländischen Mitteilun- gen die neufabrizirten Buchstaben für die schon längst bekannten und durch geeignete Schriftzeichen unterschiedenen Sprachlaute in solcher Menge auf, dass selbst die Fachleute sich nur schon mit grosser Mühe darin orientiren können. Sehen wir, wie sich über diesen Gegenstand eine anerkannte Autorität, M. SZILASI in seiner Kritik äussert, welche er über das »Wotjakische Sprachproben» (1893) betitelte Buch von YRJÖ WICHMANN schrieb (Nyelvtud. Közl. 26: 494):

»Indem ich die Ausgaben MUNKÁCSI's (»Votják népköltészeti hagyományok» 1887) und WICHMANN's vergleiche, will ich bemer- ken, dass der phonetische Unterschied zwischen diesen nicht so gross ist, wie man auf den ersten Anblick glauben möchte. Die Finnländer gebrauchen nämlich in neuerer Zeit Buchstaben, welche von den unserigen ganz abweichen, woraus grosse Verwinung ent- stehen kann, zumal bei solchen Sprachen, welche man bloss liest, aber nicht hören kann. Nachdem ich M.'s Sammlung durchstudirt hatte und hierauf die von W. hervornahm, schien mir letztere so fremdartig, dass ich die schon bekannten Wörter nur mit grosser Anstrengung wieder erkannte. Ich befasste mich hernach wochenlang nur mit der Sprache W's, und als ich dann wieder zu M. griff, stellte sich wieder das alte Übel ein. Die Verantwortung dafür trifft die Finnen, besonders in diesem Falle, da M.'s Sammlung der Wichmann'schen vorausging. Warum acceptirte dann nicht W. die Transscription von M.? Vielleicht deshalb, weil die von M. nicht vollständig genau ist? Allein ge- rade W.'s Text überzeugt uns davon, dass dies nicht der Fall ist und vielmehr M.'s Transscription ganz zuverlässig ist. Der Unter- schied ist ungefähr folgender (erst folgt M.'s Transscription; nach dem Doppelpunkte die von W.): ä: e; e: ö; e: i; u: u; ụ: u; w: e, e; ė: e; —, —1: ṭš, ḍž: č, z: tš, dž; ć: ; ď: . Diese Laute


1 [Hier stehen in originale die durchquerten č und z, welche unsere druckerei nicht besitzt.]