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Le ore passano e la morte è vicina.

 

Die Stunden eilen. Wie ein Segelglanz
Aus blassem Meer taucht eine auf und lacht
Und trägt der Liebe und der Jugend Kranz
Und lodert golden, und verglüht in Nacht.
Und wieder eine, schwesterähnlich fast,
Tritt bei mir ein und sagt mir Märchen vor
Und hält im Polster meiner Gondel Rast
Und stirbt—und eine neue blüht empor.

O schöne Schwestern, welche doch von euch
Wird mir die Lider in die Augen drücken
Und meine Fahrt mit Rast und Heimkehr schmücken
Und mich begleiten in das andere Reich?
Mir ist, es müsse jene goldene sein,
Die Konigin, die spät am Abend blüht
Und die ein Duft von tiefem Seligsein
Mit aller Farben Feuer überglüht
Und die in müde Abendfenster schaut
Und satter glänzt und reicher als der Tag
Und die so schön beim Feierglockenschlag
In Mondesahnung und in Nacht verblaut.