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Wat sei alles maket/Lögen-Meier

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<-- Giw et wieder! Wat sei alles maket Dei Duiwelsmöhle -->

[057]Eigentlich heit hei bloß Meier un was Kettelflicker, aberst weil hei sau schauderhaft leigen künne, sä’en se Lögen-Meier tau öhne. Na seene Vertellungen moßte hei weet in dei Welt herümme komen sien un freuher bätere Dage seihn hebben; doch da sprok hei nich ower un leit seck ok nich iutfragen, aberst vertellen un leigen könne hei, dat seck dei Balken bögen. Deshalb künne hei in’n Krauge drieste bee den rieken Biuern an einen Disch sitten gahn, denn se heuren gar tau geeren seene Lögen un Verteilungen an. Denn kämm et ok faaken vor, dat hei ’ne dei Hucke vull log, ohne dat sei dat merken.

Sau sittet mal Biuermester Laatsch, Bullmeier Munzel, Kötner Wirrstrunk, Christoffel Pape un noch einige annere in Krauge un unnerholet seck ower dei Landwirtschaft un Veihtucht. Von dei Veihtucht keimen se up Zeppeleen un seen Luftschipp tau kören.

Da kümmt Lögenmeier in dei Dör, un Vullmeier Munzel seggt tau den annern, dei mit öhne an einen Dische seiten: „Dei Kettelflicker is niu sau klauk un will alles bäter weiten, aberst von Zeppeleen un seenen Luftschipp werd hei woll noch nicks weiten. Da schall hei üsch niu wat von ver[058]tellen, denn sitte wisse, passet mal up, dat giwt en Hauptspaß.“

„Giuden Dag, Kettelflicker, na, wat giwt et Nee’es?“

„Eck weit nicks,“ brumme Meier.

„Diu heuerst doch süß dat Gras wassen, un niu weißte nicks?“

„Eck weit noch genaug, aberst jee glaubet dat ja doch nich.“

„Doch, doch, wee glaubet et“, reipen alle.

„Un eck make mit jück ’ne Wedde ümme en Himpen Weiten, dat jee dat nich glaubet, wat eck jück vertelle.“

Da fanget se alle liuthals an tau lachen un schre’et: „Ja, ja, dei Wedde nöhmet wee alle an. For’n Himpen Weiten glaubet wee alles, aberst wat settest diu dagegen?“

„Na, jee rieken Howwbesitters weert von meck armen Kettelflicker doch woll nicks nöhmen. Wenn eck irst mal sau dicke Kartuffeln arnte wee jee, denn kann eck’er wat gegen setten.“

„Diu briukester nicks gegen tau setten“, seggt Munzel, „wenn wee dat nich glaubet, wat diu üsch verteilst, denn sau krigst diu von üsch jeden en Himpen Weiten. Diu schast üsch aberst bloß von Zeppeleen vertellen, wee hei seen erste Luftschipp erfunnen het.“

„Giut“, seggt Meier, „dei Wedde nöhme eck an.“

[059]„Na, denn man tau, denn vertelle!“

Lögenmeier bestelle seck en groten Sluck un föng an: „Dei ganze Welt weit, dat Zeppeleen en groten Erfinner is un dat hei seck besonners up et Luftschipp ’eleggt het. Wee hei niu endlich eint in Koppe fertig harre, da erfund hei dat Allemeenemum un biue da dat Gerippe tau den Luftschippe von, dat was 135 Meter lang un 16 Meter breit, ungefähr sau grot wee’n Morgen Land.“

„Dunnerwähr“, seggt Wittstrunk, „sau grot wee en Morgen Land? Un dat Allemeenemum hette ok erfunnen?“

„Ja, gewisse doch, oder glöwst et nich?“

„Doch, doch eck glaubet.“

„Wee hei dat Gerippe fertig harre, owertrock hei et mit Gummeearabekum. Aberst et woll noch nich fleigen, et hichepuche woll, aberst et güng nich in dei Höchte. Da make Zeppeleen vorn an jede Siete ’ne Schriube mit’n Windmöhlenfluigel un nenne dei Rockellers. Aberst dat Schipp harre seenen eigenen Kopp wee dei Tögebank, et flog woll, doch bloß dahen, wo et hen wolle. Zeppeleen wußte seck aberst gleek tau helpen, hei namm ’ne hunnertfiefundrüttig Meter lange Lenkstange.“

„Was denn dei Stange iut einen Stücke?“ fraug Laatsch, „eck denke, sau’n groten Boom giwt et gar nich.“

[060]„Dei Stange het seek Zeppeleen iut der Wuiste Sahara von den langen Lattenboom ’ehaalt, oder glöwst et nich?“

„Doch, doch, eck gläubet. Deck stecket woll dei Himpen Weiten in der Nase, dat diu jümmerst fröggst. Vertelle man tau!“

„Alsau dei Stange leit seck aberst alleene slecht regeeren. Da schreef Zeppeleen en Breif an iusen Kaiser, hei möchte öhne doch en paar Zaldaten tau’r Hülpe schicken, ümme öhne dei Stange tau holen. Da telegrafeere de Kaiser, hei keime sülben, ümme dei Stange tau holen.

Unner der Teet harre aberst Zeppeleen seen Elektrodakdecker dei Stange all innesettet.

Wee hei niu upfleigen wolle, da satt ’ne dei Luft im Wege. Da erfund Zeppeleen en Luftbohrer, den schrof hei vorn an’t Schipp, dei smeet rechts un links dei Luft tau’r Siete, dat dat Schipp Luft kreeg - daher ok dei Name Luftschipp -, un da flöget wee’ne Winddraake stickel in dei Höchte.“

„Eck meine, sau’n Luftschipp mößte grade Luft hebben?“ fraug Munzel datwischen.

„Gar neine Luft briuket et, dafor sittet doch dei Rockellers an jeder Siete. Dat glöwste woll nich?“

„Doch, doch, eck gläubet.“

„Ja, diu briukest et aberst nich tau glauben, eck twinger deck nich tau.“

[061]„Maak man neine Witze un vertelle wieder.“ „Na ja, et flog alsau stickel in dei Höchte, aberst et wackele jümmerst hen un her. Et harre dat Beewern.sau dat se alle statt der Seekrankheit dei Luftkrankheit kreegen un bannig iutspucken mößten. Da namm Zeppeleen diusend Meter Isenbahngleise an Bord, un wenn hei da up herünner schippet was, namm hei se hinnen weg un lä se vorn wedder an, un da flog dat Schipp wee gesmärt. Aberst bee’r ersten groten Fahrt da kämm bee Achterdingen en Gewitter un sluire dat Schipp wee en Swäbelsticken iut’n Gleise, un weil se den Blitzafleiter vergetten harren, slaug’r de Blitz herin, un et kämm in einen Hucken Asche up der Eere an.

Da was dei Jammer grot. Doch dei Duitschen verleiten Zeppeleen nich, in en paar Dagen wören sau veel Milljonen ’esammelt, dat hei seck fief nee’e Luftschippe biuen künne.

Mit seenen ersten nee’en Luftschippe woll hei na Berleen fleigen, un wenn dei Schöppenstee’r Markttorn nich in Wege stahn harre, denn wöre hei ok hennekomen.

Nächstet Jahr sind teihn Luftschippe fertig, un wenn et denn Kreeg geben deiht, denn nümmt jedet Schipp hunnert Sack Sneebarger Sniufteback un hunnert Sack Popper an Bord. Denn fleiget se owern Fiend, smeetet ’ne den Sniufte[062]back in dei Näslöcker un den Popper in dei Ogen, denn künnt se nich seihn un mottet seck alle dootpriusten, un wee Duitschen hebbet denn dei Slacht gewunnen.“

Da sleiht Biuermester Laatsch mit der Fiust up’n Disch, dat dei Sluckgläser an tau danzen fanget, un schree’et: „Kettelflicker, niu is’t aberst genaug, niu heste üsch lange genaug dat Bast vull ’elogen. Alles mag wahr sien, aberst dat mit den Sniufteback un den Popper dat sind stinkerige Lögen. Dei Fiend werd seene Ogen un seene Näslöcker nich in dei Höchte holen, ümme seck da Popper un Sniufteback herin smeeten tau laten. Den Himpen Weiten schast diu Jammerknabe von üsch hebben, aberst trotzdem wee Biuern sind, latet wee üsch doch nich for Biuern briuken. Sau, da riuk an!“

„Un mit den Isenbahngleise in der Luft, dat sind ok Lurren!“ röpt Munzel. „Wo schöllt se denn dei in der Luft festemaken? Diu Lögenbuil!“

„Diu Lögenmeier lüggst, wee’n wild Pärd lopen kann!“ schree’et Wittstrunk. „Dei Schriube mit den Windmöhlenfluigel hett nich Rockeller, dei hett Rockefeller, dat hebbe eck sülben in Bla’e läsen. Un von wegen dei dicken Kartuffeln, wo diu tauerst von ’equatschest best, dat is Schichelee’e. Diu holst meck forn Dümmsten, weil eck düt Jahr dei dicksten Kartuffeln arntet hebbe. Wenn [063]diu deck dat nochmal unnersteihst, denn verklage eck deck. Den Himpen Weiten kannste deck halen, wee latet üsch nich lumpen, diu Lögenmeier!“

Christoffel Pape schoof seenen Preemen iut der rechten Mundecke in dei linke, sprüttjet iut un seggt, wobee hei owert ganze Gesichte greent: „Kettelflicker, von meck krigste neinen Himpen Weiten, eck gläube alles, wat diu ’elogen hest.“