Proclama für die Einhebung einer einmaligen Kriegssteuer

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
Proclama für die Einhebung einer einmaligen Kriegssteuer  (1632) 
fodom
grafia moderna

Proclama für die Einhebung einer einmaligen Kriegssteuer


Nos Guilhelmo, Per l’Iddio gracia, Vescovo di Bressanon, offeriemo à tutti, et ogni un, nostri sudditi, delles nostres Bacchattes, de Fassa, Vinaulonch, et Torre del Gader, la nostra gracia, et apresso ves Don ad’intane, che per li agravamenti del nost Vescovè, son stei constrent, de manè da vos, li presenti nostri. Nobili, Fidelli, Amadi, Giacomo da Colz à Freyeck et Palbit, nostro consiglier, et Vicare della Tierra, et Christoforo Andrea Linder da Garnstain, nostro Vice Camermaistro. con instrution et ordenansa bisognauola, come da y plù innavant intendareis, Per tant, é, da vos, la nostra graciosa domananza, che nò solamenter ìe ascoltareis y nostri deputei, et ie dareis fede, et credareis tant, e quant, come à nos instass, mà entg in cast evidentissim et estrem buseing è neccessitè per deffeinder il Payss, les persones, moyers, figlioi, li haver et beni, et in particolar per mańtegni la santa Cattolica fede, ácconsentireis, come prontamenter fesono, li altri fidiei sudditi del Vescovè, e del Pays, come entg altri confinanti, per dè una Colta Tansa et contribution comportauola et aùnesta, per casta volta solla, é non plù oltra, né plù voltes, Sicome in t’un curt, alles vostes ordenades Giustities in specia ìe sarà scritt, et avisè, et cast’ solum à nos, et à nost Vescovè per un aiut, cenza preiudice delles resons et antigites, che penseis d’Avei, é cast tant plù, et facilmenter fè lo podeis, é doveis, deperpo che, come confinantg, fin ora perseint, plù de dutg iauteri altri, non solum con l’aiutt personnel di Vierra, mà entg d’altri incarich, é zà fes puoch temp, dell’imprast che se hà tolt’ de m/200 Reines. Se ve hà solevè é respettè, Con cast’, et deperpo chel resonts in beneffice vost, de vostes moyers, fioy, et facultes, farei à nos gratioso é bon conplasei, el qual volon recognasse invers de vos, é de y vúos, con gracia, come che da i predeti nostri Commissary plù alla longa longia, ve vignarà reffert, ne reston per tant, à vos, inseimbramenter et in solito,

con gracia ben mienè, Dada in tella nosta Citté di Bornech. li 12 del meis de ottober 1632

Wilhelmus Admandatus Illmi et Revmi Locus Sigill(i) Dni Episcopus Brixinensis proprius

Jacom Reuperger Secretare m.p. 

Übersetzung[1]

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Bischof von Brixen, entbieten allen und jedem einzelnen von unseren Untertanen unserer Gerichtsbezirke von Fassa, Buchenstein und Thurn an der Gader unsere Gunst und tun Euch im folgenden kund, dass wir durch die (zunehmenden) Belastungen unseres Bistums genötigt worden sind, zu Euch zu senden unsere hier gegenwärtigen edlen, getreuen, geliebten Jakob von Colz zu Freyeck und Palbit, unseren Rat und Statthalter des Landes, und Christophorus Andreas Linder von Garnstain, unseren Vize-Kämmerer, mit Unterrichtung und nötigem Auftrag, wie Ihr von ihnen weiterhin hören werdet. Derhalb geht an Euch unsere gnädige Bitte, daß Ihr unsere Abgesandten nicht nur anhören sollt und ihnen Vertrauen schenken und glauben möget ebenso wie uns selbst, sondern auch, in dieser offenbaren und äußersten Not und Bedrängnis das Land, die Leute, Frauen, Kinder, Hab und Gut zu verteidigen, und im besonderen den heiligen katholischen Glauben zu bewahren, möget Ihr zustimmen, ebenso bereitwillig wie die anderen getreuen Untertanen des Bistums und des Landes wie auch andere Grenzbewohner, eine Abgabe, eine namhafte und ehrliche Contribution zu geben nur für dieses eine Mal und nicht länger noch mehrere Male, so wie binnen kurzem insbesondere den für Euch bestellten Gerichten geschrieben und kundgetan wird, und dies allein an uns und an unser Bistum als Unterstützung, unbeschadet der derzeitigen und überlieferten Rechte, die Ihr zu haben glaubt; Und dem könnt Ihr um so mehr und leichter nachkommen und sollt es, ebenso wie man Euch bis jetzt als Grenzbewohner mehr als alle anderen, nicht nur mit dem persönlichen Einsatz im Krieg, sondern auch von anderen Belastungen – und erst vor kurzer Zeit von der Anleihe von 1200 (Rheinischen) Gulden, die man aufgenommen hat – ausgenommen und berücksichtigt hat. Dadurch und ebenso, wie es Euch zugute kommt, Euren Frauen, Kindern und Eurem Vermögen, leistet Ihr uns einen dankeswerten und guten Dienst, und diesen wollen wir gnädig anerkennen gegenüber Euch und Euren Angehörigen, so wie Euch von unseren vorgenannten Abgesandten (Commissarii) weiterhin berichtet werden wird, und wir verbleiben derweilen Euch insgesamt und in altgewohnter Weise in wohltuender Gnade verbunden. Gegeben in unserer Stadt Bruneck

Am 12. des Monats Oktober 1632

Wilhelm Gesandter des Durchlauchtigsten und Hochwürdigsten

Gesiegelt Herrn Bischofs von Brixen selbst

Jakob Reuperger, Sekretär e.h.

  1. Bernardi- Videsott Geschichte der ladinischen Literatur p. 66