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Poetische Versuche in westfälischer Mundart/De hillige Ludgerus un de Gäuse

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[065]Es't Christendom hier an to foten fonk,
Ludgerus noch up Ärden gonk,
Dao gonk de hill'ge Mann, es se vertellt,
Bi Billerbiek es öäwer Feld.
He quamm nu alle Wil' förbi
An so'ne lütke Kiötterie;
De Kiötter, de jüst hodd' de Koh,
Gonk like up Ludgerus to
Un sagg: „O Här, wat häww'k 'ne Naud,
Ikt holl' in't Schapp kin Stücksken Braud!
Mi kummt so viele Gäus' up't Land
Un makt mi stump doch all's to Schand!
Ik häww se jagd, so viel ik konn,
Ik krieg de Diers der gar nich von!“
Dao lachede de hill'ge Mann:
„„Ao wat, — ao watt!““ so fonk he an,
„„Du büs jä'n dummen Bur,
Sägg to de Gäuse es recht stur:
So faorten schiärt ju all'
In minen Suegenstall!““ —
Un daomet gonk he weg von dao,
De Bur keek em verwündert nao,
Män dat begrep he doch dervon,
Dat, wenn't nich badden, auk nix schaden konn.
He gonk der hän un raip ganz bäuse:
„Wat daoh' ji up min Land, ji Gäuse?
Packet ju un schiärt ju all'
Hännig in den Suegenstall!“ —
Un effen hadd' he't säggt, dat Woard,
[066]Dao putkeden se alle foart,
So gau, es't effen gaohen konn,
In den Stall de aopen stonn!
De Bur de trude nich sin Auge,
He wünderde sik baumeshauge,
Män he mogg kieken, wat he wull,
De Stall, de wass von Gäuse full.
Den annern Dagg frogg bi den Mann
De hillige Ludgerus an:
„„Wu is't nu met de Gäuse gaohn?““
Dao häww de Bur en Knaifall daohn.
„Här!“ sagg he dao, „se sittet all'
Ganz ardig in den Suegenstall!“
Dao lachede de hill'ge Mann
Un keek den Stall full Gäuse an
Un drüh'de met den Finger faot:
„„Dat ji nich ut den Stall wier gaoh't!““
De Gäuse blewen nu auk all'
In den Kötter sinen Stall;
Un de wass daorüm wiss nich bäuse,
De wurde riek met sine Gäuse.
Un dat in Billerbiek noch hüt
Man solke wahne Beddens süht,
Tom minnsten bi de Wärde doch,
Dat kümp von düsse Gäuse noch.