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§ 570–573]
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Das Präsens des Indikativs.

Das Charakteristikum der II] sg u. pl ist, daß der Vokal vor dem /k GD) niemals ausgeworfen wird. Aus (liesem Umstand, zusammen ınit dem erhaltenen st im Präteritum auf -estar ($ 575), kann man schließen, daß einst in dieser Endung ! und » unmittelbar nehen- einander standen, daß also erst auf » in der absoluten Flexion ein heller, in der konjunkten ein dunkler Vokal folgte (s. $ 109). Ob es auswärte genaue Entsprechungen gibt, ist zweifelhaft; die italischen Passivendungen wie osk. sakara-ter 'sacratur , marnuein. ferenter Teruntun” können ähnlich aus -tr.. nr. entstanden sein,

571. I pl ao und -sier (nach palatalen Konsonanten -mer). Das u ist unleniert und nach Vokalen meist doppelt geschrieben; das wird aus dem Anschluß an die absolute aktive Endung zu erklären sein. Der Vokal vor m wird häufig auch da nicht ausgeworfen, wo er in zweiter Silbe steht (msinemmnar im Paradigma), vermutlich durch Einfluß der III pl auf -etar -atar; aber er ist nicht durch. gehend erhalten wie dort.

Archaisch ist die konjunkte Endung -mor geschrieben in fristbrudemor, nirdergemor, latinisierende Ühersetzung von aporiemer, non destihänun Wb 115 b22.23, wohl mit altertümlichem Vokalismus. Ebenso lüßt sich ja lat, ur in sequi-mur usw. auf -mor zurückführen. Das absolute -mir scheint hinter » einen hellen Vokal verloren zn haben, oder es schließt sich au das aktive -mi an.

572. III pl. -fir tar (zu sprechen Hip -Hdap), ohne Synkope der vorhergehenden Silbe, weisen nach dem $ 570 Bemerkten auf älteres -ad.. mit nachfolgendem hellem oder dunklem Vokal.

C. Passiv.

573. Das Passiv zu aktiven und zu deponenzialen Verben wird gleich gebildet. Uher die Verwendung der beiden passivischen Formen s. $ 585 b.