Page:Thurneysen Handbuch des Altirischen 1 Grammatik.pdf/298

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has not been proofread.
278
[§461.
Pronomen und Verwandtes.

neben sechi ed § 457). Eben auf die alte Endung von e wird man die geminierende Wirkung zurückzufahren haben (§ 447).

Fraglicher ist, ob auch das geschlechtig nicht charakte- risierte cia eine Endung verloren hat. Darauf könnte das dop- pelte m von ciammeit in Ml weisen (§ 455). Doch steht ihm die Lenierung von cia chruth, ce chruth gegenüber. Soll man an- nehmen, daß sich dort das indifferente cia nach dem maskulinen gerichtet hat? Oder eher, daß cia chruth 'wie' durch das dati- vische Adverb in chruth so 'so' beeinflußt ist? Für das eretere spricht, daß auch im Britannischen pui usw. leniert, vgl. kymr. pwy bynnag (aus pynnag) 'wer auch immer', breton. piou bennac; ferner cia chuin 'quando?' M161b9. So kommt man auf eine Grundform *q-ei ohne weitere Endung. Sie weicht von altlat. N m. quoi (später qui) im Vokalismus ab und stellt sich äußerlich näher zu dor. ireT 'wo', altisländ. hm altsächs. hwl 'warum'.

Ist dieselbe Form im substantivischen cia 'wer' enthalten, so kann man im n. cid, das in Wh vom adjektivischen ced noch streng geschieden ist, einen Nachkommen der alten Neutralform (lat. quid, osk. pid) sehen; nur muß dann im Auslaut etwas ge- schwunden sein (etwa die Verbalform für 'ist'?). Die Form mit regelrecht geschwundenem -d in ci-arric (454,3), c'air, c'ed.

Der Plural cit n-i enthält die III pl der Kopula. Das n- ist auffallend, vielleicht den Fragesätzen mit in entlehnt (§ 458); vgl. sechitat n-e neben höh § 457.

Dagegen ist die Analyse von cote, cate (t = d) unsicher. Zur Vergleichung steht mittelkymr. cwt, cwd 'wo' oder adjekti- visches pa 'welch?' zu Gebote. An letzteres klingt namentlich ca-ni 'nonne' an.

Der Genitiv coich könnte sich in der Endung an Pronomi- nnlien wie neich 'irgend jemandes', cdich 'eines jeden' angeschlossen haben.

Unklar ist das erste Element von sechi. Auf die Schreibung saichi in Wb I ist kein Gewicht zu legen, da dieselbe Hand auch praidchas 12 c 27 (sonst predchas) und aipthi 20 b 20 (für ep-) schreibt. Ist es die Präp. sech (§ 842), also eigentlich 'vorbei an dem, wer es ist'? Vgl. sech ni .., ni.. (§ 857). Regelrecht ergäbe *sech-ci freilich *secci (§ 134).