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[§ 323–325.
Flexion und Stammbildung des Nomens.

Komposizionsform: carat-näm(a)e c Feind, der den Freund spielt' Wb23c28, det-bdn 'weißzahnig'.

324. Die Neutra sind sehr selten. So noch das poetische lochet löchat, G lochet, 'Glanz, Blitz'. Neben NApl det später auch deta. Der Dsg da Ml 117d5 (neben deit Sg 67 b 10) ist ungenaue Schreibung (§ 82).

325. Der Nominativ sg der Maskulina zeigt verschiedenen Ausgang

1. -e wie in care carae, z. B. ndm(a)e 'Feind', bräg(a)e 'Hals', doe 'Oberarm' (Gpl doat), ainmne, G ainmnet, 'Geduld' (ainmnetea, Glosse zu patientias Ml 99a 5, ist eine künstliche Bildung).

2. -u in dinu 'Lamm', Dsg dinit; Nüadu (Name), G Nüadat.

3. -a in fiada 'Herr', G fiadat.

4. Von Zehnern über 20 liefern unsere Quellen nur drei Nominative: tricha '30' Karlsr. Beda 31c 9 (kann älteres Hrichae sein); coica '50' Sg 4a5; sechtmogo '70' Ml 2 b 13, G sechtmogat. In späteren Handschriften gehen sie alle auf -a aus. Vgl. § 390.

Zur Grundform von Wörtern wie car(a)e, brägfaje vgl. gall. Carantius Carantillus, kymr. breuant brefant 'Luftröhre'. Es scheint also, daß altes -ant-s zu -e wird, wie im Plural eairtea zunächst auf *caredda[s weist. Die dunkle Färbung des r in carae kann aus dem Verb car(a)id e liebt' verschleppt oder unter dem Einfluß von ndmae brägae (§ 165) entstanden sein.

Die Endung -u wird dann altes -ont-s, woraus -üs, wieder- geben, vgl. Dsg Nodonti CIL VII 138. Aber was ist -a in fiada (im Feiire durch den Reim gesichert)? Älteres -(a)e kann es nicht sein, da schon archaisch feda Cam. 37 b geschrieben ist. Der archaische G fedot Cam. 37 c weist auf einen owt-Stamm. Ein Nsg fiadu fiado ist erst in späteren Quellen zu belegen und kann auf dem Einfluß von fiadu 'Zeuge' (§ 327,3) beruhen. Alte Vermischungen sind zwar hier gewiß vorgekommen, vgl. den G Nodentis, D Nodenti CIL VII 140 neben Nodonti; aber auch sie erklären fiada nicht.