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§ 143–146.]
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Doppelkonsonanten.

'es ist so', hituilsiu für it tuil sin 'in deinem Willen' Ml 59 a 21, ocumtuch für oc cumtuch 'beim Bau' 131c8, coläa und colläa 'bis zum Tag (lauf usw.

144. Im Anlaut eines Wortes, das vom Vorher- gehenden in der Schrift getrennt ist, wird keine Geminata geschrieben (s. § 241).

B. Entstehung der Doppelkonsonanten.

145. Geminaten sind oft so entstanden, daß durch Komposizion oder infolge von Vokalausfall zwei gleiche Konsonanten zusammengestoßen sind, z.B. ataimet (add..) 'sie gestehen zu' (ad'daimet), cretid (credd..) 'glaubt' alt- ind. §rad dadhäti, kymr. credit; sluinde 'welche bezeichnen' aus *slundidde, cummasc 'Vermischung' (com-misc-). Über unlenierte Doppelkonsonanten aus zwei lenierten oder aus einem lenierten und einem unlenierten s. § 134.

Stoßen gleichartige Laute zusammen, die sich nur durch Stirn mhaftigkeit und Stimmlosigkeit unterscheiden, so wird bei der Zusammenrückung durch Synkope die Geminata stimmlos (§ 134); bei der Komposizion ent- scheidet der Anlaut des zweiten Glieds, z. B. attach 'Bitte' mit tt (neuir. ataeh) aus *ad-tech, ecal 'Angst' mit gg (neu. ir. eagal) aus *ek(s)-gal.

Über Verdoppelung unlenierter einfacher Laute s. §133.

Außerdem ist für Doppelkonsonanten folgender Ur- sprung nachgewiesen:

I. Verschlußlaute.

146. 1. c(c) = kk

aus t (d) -- c, z. B. freccor frecur (mit folgendem ceill) 'cultus' aus frei- (früh-) und cor; rucc(a)e (n. u. f.) 'Scham', eigentlich 'Röte' aus rud-k..

2. c(c) = gg

a) aus d (t) -f- g, z. B. uc(c)u 'Wunsch' für *ud-gu (vgl. ro-gu, to-gu); frecre (neuir. freagra) 'Antwort' aus freth- (früh-) und gaire.

b) aus nc s. § 207.