Page:Labi 1998.djvu/251

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has not been proofread.

10 Vgl. Lebwald, S. 46.

11 Dabei war er vor Irrtümern nicht gefeit. So übernahm er etwa die Behauptung Conrad Gessners, Gemsen leckten Sand; vgl. Conrad Gessner, Thierbuch, Zürych 1563, S. 63b; Scheuchzer, «Von denen Gembs-leckinen / oder Sulzen»,in: Naturgeschichten 1,1705, S. 39-40. Das Lecken dient der Salzaufnahme.

12 Vgl. Scheuchzer, «Von der Gems-Jagd», in: Naturgeschichten I, 1705, S. 41-44.

13 Vgl. Scheuchzer, «Berg-Jägerische Geschieht», in: Naturgeschichten III, 1707, S. 32-34.

14 Heinrich Pfendler, Gründliche Beschreibung der hohen Bergen /sambt deren sich darauff befindender Fruchtbarkeit / wilden Thieren / deren Natur / und anderen Wunder-dingen / Des Lobl. Orts und Lands Glarus. [...], Glarus 1670, S. 25.

15 Vgl. Pfendler, S. 27-34.

16 Heinrich Ludwig Lehmann, Die Republik Graubünden historisch - geographisch - statistisch dargestellt. Zweyter Theil, Brandenburg 1799, S. 169-170.

17 Johann Rudolf Steinmüller, «Über die Gemsenjagd in der Schweiz», in: Johann Rudolf Steinmüller, Ulysses von Salis-Marschlins (Hg.). Alpina II, 1807, S. 130-166; Johann Jakob Römer, Heinrich Rodolphe Schinz, Naturgeschichte der in der Schweiz einheimischen Säugethiere. Ein Handbuch für Kenner und Liebhaber. Zürich 1809, S. 309-342.

18 Vgl. etwa das bekannte Lied «Der Gemsjäger», das Gottlieb Jakob Kuhn 1805 geschrieben hat; 1802 bereits war Ulysses von Salis, «Fragment einer Geschichte», in: Bildergallerie der Heimweh-Kranken. Ein Lesebuch für Leidende. 3. Bd., Zürich 1802, S. 146-210 aus dem Nachlass veröffentlicht worden; Geschichten und Gedichte über die Gemsjägerei finden sich auch in den Jahrgängen 1824,1827,1829 und 1831 des von Kuhn mit herausgegebenen Jahrbuches «Alpenrosen», u. a. das Gedicht «Die Gemsjäger. Begebenheit aus dem wirklichen Leben» von Johann Jakob Reithard, dem die Geschichte der zwei Glarner Emanuel Walcher und Rudolf Blesi zugrunde liegt, vgl. Alpenrosen. Ein Schweizer-Taschenbuch auf das Jahr 1831. Aarau 1831, S. 407-414.

19 François Walter, «Dall’antropologia alla topographia, dalla pittura alla cartographia. Osservazioni sulle referenze identitarie alla fine del XVIII secolo», in: Quaderni storici 90, 1995, S. 697-728; Albert M. Debrunner, Das güldene schwäbische Alter. Johann Jakob Bodmer und das Mittelalter als Vorbildszeit im 18. Jahrhundert. Würzburg 1996, S. 4-20.

20. So soll David Zwicki bis zu seinem Absturz am Wiggis im 57. Lebensjahr 1300 Gemsen geschossen haben, Thomas Hefti, der mit 36 Jahren in eine Gletscherspalte fiel, 300 und Johannes Heitz - berühmt wegen des Gemäldes in der Serie schweizerischer Trachtenbilder des Luzerner Malers Joseph Reinhardt - 1200 (vgl. Steinmüller, S. 157, 163). Sie alle überragte Gian Marchett Colani, der es auf 2700 geschossene Gemsen gebracht haben soll (Werner E. Aeberhardt, Der rätische Jägerfürst Gian Marchet Colani. der «König der Bernina». Hünibach 1972, S. 12). Was die berühmten Glarner Gemsjäger wie Zwicki, Heitz oder Blumer angeht, so fällt auf, dass sich ausser in den Genealogiebüchern keine offiziellen Aufzeichnungen über sie finden; vgl. Landesarchiv des Kantons Glarus GE 6, Nr. 24 (Heitz), GE 5, Nr. 36 (Blumer); freundliche Mitteilung von Dr. Hans Laupper. Gemsjäger, die wie Caspar Störi fürchterliche Unfälle überlebten, sind etwa Peter Mooraus Gadmen im Berner Oberland, der neun Stunden in einer Felsspalte ausharrte. Ein Jäger aus Grindelwald fiel durch einen Gletscher bis auf den Grund und kroch den Schmelzwasserbächen entlang unter dem Gletscher hervor (vgl. Steinmüller, S. 164-165). Christian Huber aus Guttannen hatte 1729 nach der Rettung ein Bekehrungserlebnis und beschäftigte fortan die gnädigen Herren von Bern als renitenter Pietist und Parteigänger von Samuel König. Es konnte auch geschehen, dass der Jäger statt Gemsen gefährlichen Tieren begegnete wie Peter Danz aus Zuoz, der von einem Bären angefallen und von ihm verwundet wurde (vgl. Lehmann, 2. Theil, S. 176; vgl. auch die Erzählung von Ulysses von Salis, Anm. 18) oder Joseph Schorer aus Amden, der an einer Felswand von einem Geier angegriffen wurde (vgl. Johann Gottfried Ebel, Anleitung auf die nützlichste und genussvollste Art die Schweitz zu bereisen. 3. Aufl., Zürich 1810, Bd. IV, S. 468-469).

277
BÜRGI: HÖHENANGST, HÖHENLUST