Page:Labi 1997.djvu/87

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Lebensmittelschränkchen an den Wänden. Wenn sehr weit von dieser Hütte entfernt gearbeitet wurde, bauten sich die Holzfäller eine mit Baumrinde gedeckte Notunterkunft, die auch skorjevka (Rindenhütte) genannt wurde.

Zu den schwereren Waldarbeiten gehörte die Holzrückung aus höhergelegenen Bereichen zu Tal, über Riesen oder auf Flüssen. Vor noch nicht sehr langer Zeit mussten die Waldarbeiter oft hüfthoch im Wasser stehen, um aus den Flüssen die Baumstämme herauszuziehen. Da waren die Flösser schon etwas besser dran; das Holz wurde auf der Savinja und weiter auf der Save an Celje vorbei bis Belgrad und noch weiter mit Flössen befördert. In Quellen ist schon im 15. Jahrhundert von Flössen die Rede. Das letzte Privatfloss beförderte Anfang des zweiten Weltkrieges Holz den Fluss hinunter. In der Mitte des 19. Jahrhunderts war die Flösserei für die Bevölkerung zwischen Ljubno (Laufen) und Gornji grad (Oberburg) der wichtigste Wirtschaftszweig. Der Wald ernährte auch die Köhler. Das Köhlereirecht hatten Hammerwerke zusammen mit dem Bergbaurecht. Die Wälder um die Hammerwerke waren meist für diese reserviert. Einige Köhler hatten ihre Kohlenmeiler in Gereuten in der Nähe ihrer Hütten, andere errichteten Hütten im Wald. Das waren kleinere mit Rinde oder Schindeln gedeckte Blockhütten, die aus einem einzigen Raum bestanden.

Es ist schwer zu beurteilen, welche Bedeutung der Bergbau und die Hammerwerke für den Lebensunterhalt im Alpengebiet hatten. Dieser Wirtschaftszweig begünstigte nicht nur die Ansiedlung und Zuwanderung, sondern beeinflusste das ganze Leben in vielen Orten und Siedlungen in Oberkrain und Kärnten. In geschichtlichen Quellen wird der Abbau von Blei im Mittelalter in Kärnten bei Bleiberg erwähnt, seit der Mitte des 15. Jahrhunderts auch in Raibl im Kanaltal und in Bleiburg bei Villach. Am wichtigsten war die Eisengewinnung. Hammerwerke blühten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, erlebten dann wegen veralteten Anlagen einen Niedergang, um in der Zeit der Jahrhundertwende modernisiert zu werden. Seitdem war die Eisengewinnung auf die Eisenhütten in Jesenice, Prevalje und in Feistritz im Rosental beschränkt.

Einige Leute verdienten sich ihren Lebensunterhalt mit der Saumfahrt. Auf diese Weise wurden Lasten mit Pferden transportiert, zum Beispiel schwere Saumlasten von Nägeln aus Zelezniki und Bohinj nach Italien. Die Gailtaler beförderten aus Villach nach Triest und Italien Eisenwaren und auf dem Rückweg Weizen, feine Erzeugnisse und Wein, wobei über das Tauerngebirge mit Saumpferden befördert wurde. Auf diesen Wegen gab es aller-

CEVC: DIE VOLKSKULTUR IN DEN SLOVENISHEN ALPEN
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