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sind die Alpen eine ergiebige Wasserquelle. Sie sind von Wäldern, die verschiedenem Wild Zuflucht bieten, und von Weiden bedeckt, die die Viehzucht ermöglichen. Allerdings sind in den slowenischen Alpen die Möglichkeiten für den Ackerbau beschränkt. Der Boden ist (war) ziemlich erzreich. Erze und die beiden Energiequellen, Holz für Heiz- und Bauzwecke und Wasser für den Antrieb, ermöglichten die Einrichtung von Bergwerken, Hammerwerken und später von Industriebetrieben. In den slowenischen Alpen wurden verschiedene Handwerke betrieben — auch diese bildeten manchmal die Basis für die Entstehung von Industriebetrieben -, in neuester Zeit tritt jedoch der Ferien- und Erholungsfremdenverkehr zunehmend in den Vordergrund.

Die Basis der primitiven Wirtschaft in den slowenischen Alpen waren Sammelwirtschaft und Jagd (Fischerei). Der Wald war von alters her ein wichtiger Raum für die Sammelwirtschaft: man sammelte darin essbare Früchte: Pilze, Erdbeeren, Schwarzbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Baumfrüchte (Haselnüsse, Eicheln, Kastanien, Holzäpfel), aber auch Kleintiere. Schon in der Urzeit waren allerdings die Jagd und Fischerei die wichtigsten Tätigkeiten, die das Überleben möglich machten.

JAGD UND FISCHEREI

Die ältesten, von den Archäologen in der slowenischen Gebirgswelt entdeckten Jagdstationen gehen auf die ältere Steinzeit zurück (Potocka zijalka, Mokrica). Auch in der jüngeren Steinzeit haben in den Alpen Jäger gelebt und in zahlreichen Höhlen Spuren hinterlassen.

Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts gab es in den slowenischen Wäldern viel Hirsche, Rehe, Gemsen, Wildschweine, Bären, Wölfe, Luchse und Federvieh.

Berühmt waren die Gemsreviere im Triglavgebiet und in den Sanntaler Alpen, zur Jagd kamen hierher auch Kaiser Maximilian (1514) und der spätere Erzherzog Karl (1562). Im Mittelalter war der Steinbock als jagdbares Tier geschätzt, doch war er wegen übermässiger Jagd schon vor dem 19. Jahrhundert ausgerottet. Auch die Hirsche wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ausgerottet, danach aber in Oberkrain und an manchen anderen Orten wieder ausgesetzt. In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts jagte man in Oberkrain noch Bären. Auch der Luchs wurde im 19. Jahrhundert ausgerottet, um 1850 wurde in den Karawanken der letzte erlegt. Wildschweine

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HISTOIRE DES ALPES - STORIA DELLE ALPI - GESCHICHTE DER ALPEN 1997/2