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Page:Labi 1997.djvu/6

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halbinsel und weiter mit Asien dar. Schon früh wurden hier von den Römern einige lebenswichtige Strassenverbindungen gebaut, denen in den folgenden Jahrhunderten auch eine wichtige Rolle in der turbulenten Geschichte des Kaiserreichs zufiel. Die wichtigste Strasse war die Verbindung von Aquileia über Emona (Ljubljana) nach Siscia (Sisak), die andere über Emona, Celeia (Celje) und Petovio (Ptuj) in Richtung Carnuntum. Dabei war für die Verkehrsbedeutung des slowenischen Gebietes die Lage am Südostrand des Alpenbogens ausschlaggebend, wo an der Kontaktstelle mit dem Dinaridischen Gebirge der Übergang aus dem Mittelmeerraum nach Mitteleuropa am günstigsten ist. Das ist das Tor von Postojna mit seiner Seehöhe von nur 600 m. Die bereits im Altertum entstandene Längsverkehrsader am Rande der Alpen ist bis zum heutigen Tag die wichtigste Verkehrsachse von Slowenien geblieben, an der sich im Mittelalter, oft neben Standorten aus dem Altertum, einige der heute wichtigsten Städte entwickelt haben: Ljubljana, Celje, Maribor.

Während der grossen Völkerwanderung wurden Ende des 6. und Anfang des 7. Jahrhunderts die ganzen Ostalpen vom oberen Save-Gebiet bis zu den Quellen der Drau, Mur und Enns und bis zur Donau im Norden von den Alpenslawen, den Vorfahren der Slowenen, besiedelt. Ihre materielle Kultur weist in diesem ganzen Gebiet einheitliche Züge auf, sie wird nach Köttlach in Niederösterreich als Köttlacher Kulturgruppe bzw. Karantanisch-Köttlacher Kulturgruppe bezeichnet. Die wichtigsten Fundorte im Bereich von Slowenien liegen in der Alpenwelt (Kranj, Bled, Slovenj Gradec u. a.). Im 7. und 8. Jahrhundert entstand das erste selbständige Fürstentum der Alpenslawen – Karantanien – mit dem Zentrum im Talkessel von Klagenfurt in Kärnten. Schon Mitte des 8. Jahrhunderts kam es dann zu einer Verbindung mit den starken Bayern und ein halbes Jahrhundert später zur Unterwerfung durch die Franken, die in der Zeit der Kriege Karls des Grossen gegen die Awaren 791–803 den heutigen slowenischen Raum endgültig ins fränkische Reich einbezogen haben. Mit Ausnahme eines halben Jahrhunderts Verwüstungen durch die Ungarn folgte nun eine über tausend Jahre währende Eingliederung in Staatsgebilde mit dem Zentrum in Mitteleuropa und damit in den mitteleuropäischen Kulturraum. Dieser brachte aus Missionszentren in Salzburg und Aquileia, die sich im Jahre 803 ihre Einflussbereiche mit der Grenze auf der Drau teilten, die Christianisierung und das Pfarreinetz mit sich. Die ununterbrochene Entwicklung und die engste Verbundenheit der slowenischen Gebiete mit dem Ostalpenraum kann seit der Ansiedlung der

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HISTORIE DES ALPES - STORIA DELLE ALPI - GESCHICHTE DER ALPEN 1997/2