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Pannonischen Beckens über – das subpannonische Slowenien (22% der Fläche, über 30% der Bevölkerung). Die Weinbaugebiete, ein tertiäres Hügelland mit Bergrücken in der Höhe bis 180 m über dem Talboden, bestehen aus Sedimenten des neogenen Pannonischen Meeres mit den zwischengeschobenen fluvioglazialen Talkesseln und den Flusstälern der Flüsse Save, Drau und Mur.

Ein besonderes Gepräge bekommt die Landschaftsvielfalt von Slowenien durch die letzte Grossregion – das Küstenland bzw. das submediterrane Slowenien als Hinterland des Golfes von Triest. Zum Küstenland gehören die Küsten, niedrige Flyschhügelbereiche und die höhere Kalksteinebene des Karstes, nach dessen Namen der internationale Fachterminus für den Landschaftstyp geprägt worden ist (slowenisch kras, italienisch carso, deutsch Karst). Slowenien hat zwar seit dem zweiten Weltkrieg nur 47 km Küste, doch ist die ganze Region durch Kulturgeschichte, Architektur, Landwirtschaft (Rebe, Ölbaum) und das submediterrane/mediterrane Klima eindeutig ein Teil des mediterranen Europas. Diese Region macht nur 1/12 der Fläche von Slowenien aus, doch ist sie im Küstenstreifen sehr dicht besiedelt.

Die slowenischen Alpen gehören zum grössten Teil den Südlichen Kalkalpen an. Die echten Hochgebirgsalpen bestehen aus drei Gruppen, die einander in der West-Ost-Richtung ablösen. Am umfangreichsten und höchsten sind die Julischen Alpen, die sich im Westen nach Italien erstrecken und im Triglav (2864 m) ihre grösste Höhe erreichen. Die zweite Gruppe – die Karawanken – ist eine in die Länge gezogene, etwa 100 km lange Bergkette (höchster Berg: Stol, 2236 m), welche die Grenze zwischen Slowenien und Österreich bildet und deren Verlängerung im Westen die Karnischen Alpen darstellen. Im Zentralteil breiten sich die Karawanken in einen 22-km-Gürtel aus mehreren parallelen Ketten aus. Die dritte Hochgebirgsgruppe sind die imposanten Steiner-Sanntaler Alpen, eine herrliche Kulisse im Hintergrund der Hauptstadt, mit Gipfeln um 2500 m (Grintavec 2558 m). Wegen der intensiven Tektonik, der vorherrschenden Karbonatgesteine und der ausgeprägten Flusserosion ist das Relief stark gegliedert. Das Gefälle ist beträchtlich, mit vielen kahlen Hängen und Wänden, spitzen Gipfeln und tief eingeschnittenen Tälern. Zwischen den hohen Bergrücken gibt es einige umfangreiche Hochebenen mit typischen Hochgebirgs-Karstformen. Ein zusätzliches Gepräge bekam das Relief durch die Pleistozänvereisung, die die Alpentäler umgestaltet und zwei Gletscherseen, heute Fremdenverkehrszentren (Bled, Bohinj), hinterlassen hat.

KOSI: SLOVENIEN - EIN ALPENLAND
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