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Page:Labi 1997.djvu/11

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Pläne ausgearbeitet für noch zahlreiche andere Objekte, in erster Linie für eine Kette von Wasserkraftwerken an der unteren Save und der Mur und für Stauungen in einigen Alpentälern. Die Öffentlichkeit bringt allerdings solchen Plänen wenig Sympathie entgegen, deshalb sind diese Pläne für die Zukunft fragwürdig. Die bestehenden Objekte sind zum Glück nicht zahlreich, auch nicht sehr gross dimensioniert und stellen so trotz einigen Umweltproblemen keine Verschandelung der slowenischen Bergwelt dar. Allerdings hat die slowenische Energiewirtschaft deshalb ihren Schwerpunkt in Wärmekraftwerken und in der Nutzung der Kernkraft, was wiederum eine ganze Reihe von nicht weniger schwerwiegenden Problemen mit sich bringt.

Eine gleichmässigere und einheitlichere Entwicklung des slowenischen Alpenraumes wurde durch die zweimalige Änderung der Staatsgrenzen in diesem Jahrhundert gehemmt. Nach dem ersten Weltkrieg fiel der Grossteil der Julischen Alpen zusammen mit dem Küstenland an Italien, diese Gebiete wurden der Provinz Venezia Giulia angeschlossen (mit einem Drittel der damaligen slowenischen Bevölkerung). Durch die Festlegung der Grenze zu Österreich auf den Karawanken blieben im österreichischen Teil von Kärnten über 100’000 Slowenen. Durch beide Grenzen wurde der slowenische Alpenraum zerstückelt, was eine einheitliche Wirtschaftsentwicklung verhindert hat. Nach dem zweiten Weltkrieg blieb die Grenze zu Österreich unverändert, die jugoslawisch-italienische Grenze rückte dagegen nach Westen vor, so dass das slowenisch besiedelte Soca-Tal an Jugoslawien gefallen ist. Im Rahmen des Nachkriegsjugoslawiens kam es zu einer raschen Industrialisierung. Dieser Prozess brachte grosse Veränderungen in allen Lebensbereichen und im Landschaftsbild mit sich. Noch im Jahre 1948 machte die bäuerliche Bevölkerung 50% der Gesamtbevölkerung aus, im Jahre 1991 kaum noch 5%. Hinter dieser Tatsache verbirgt sich ein ganzes Spektrum von Prozessen, durch die Slowenien und sein Alpenteil einen Wandel erfahren haben. Ein grosser Teil der Bevölkerung sah in der Industrialisierung bedeutende Vorteile, angesichts der harten Lebensbedingungen in der Gebirgswelt versprach man sich davon Erwerbsmöglichkeiten und eine Verbesserung des eigenen Lebensstandards. Die Tatsache, dass die steilen Hänge kaum Möglichkeiten für die moderne maschinelle Bodenbestellung boten und der Bodenbesitz traditionell sehr zerstückelt war (wenn auch die Grösse der Bauernhöfe in der Alpenregion mit durchschnittlich über 10 ha noch am günstigsten war), förderten die Deagrarisierung. Diese war in den siebziger

KOSI: SLOVENIEN - EIN ALPENLAND
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