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Page:Irische Texte 1.djvu/41

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I 2 Fiacc’s Hymnus.


Pres­byterum, itineris socium, laboris solatium, sanctae con­versatio­nis testem idoneum. Profectus vero divino instinctu seu re­velatione Angelica ad quemdam, in quadam insula Tyrrheni maris degentem, secessit soli­tarium…

Der Scholiast und ebenso Stokes beziehen V. 9 und 10 auf Patraic’s Reise nach Rom. Die Richtig­keit dieser Auf­fassung ist schon öfter ange­zweifelt worden, so vom Editor der Vita S. Patrieii in den Act. Sanct. (Mart. II, p. 528) und von Leo (s. oben S. 10). Beide meinen, tar Elpa beziehe sich nicht auf die Alpen, sondern auf Alba, Schott­land, (vgl. Alpu Acc. Sg. Z.² 266), und Letha sei nicht Latium, sondern Letavia d. i. Aremorica. Somit würde sich V. 9 un­mittelbar an V. 8 an­schliessen; da Milchu oder Miliucc ein Häuptling im nördl­ichen Irland war, so musste P. auf seiner Flucht zunächst nach Schott­land kommen. Das Hauptziel war aber, dass P. für seine Mission vor­bereitet würde. Nirgends finden wir, dass er den German erst in Rom ange­troffen hätte; auch die lat. Vita, die von P.’s Auf­enthalt in Rom berichtet, lässt ihn den German in Gallien aufsuchen. Schon desshalb liegt es nahe, die geographi­sche Angabe in V. 10 nicht auf Rom zu beziehen. Dazu kommt aber, dass auch an und für sich die Worte i n‑deisciurt Letha ein sehr sonder­barer Ausdruck für Rom wären, ganz abgesehen davon, dass Rom nicht im südlichen Theile von Latium liegt. Mit welchem Rechte Autisio­dorum (jetzt Auxerre), German’s Residenz in Gallien, als i n‑deisciurt Letha gelegen be­zeichnet werden durfte, ist eine andere Frage. Eine geographi­sche Un­genauig­keit wäre aber bei einer weniger bekannten Stadt nicht so auf­fallend. Wenn man annehmen darf, dass mit Letavia in weiterem Sinne die ganze nördliche Hälfte von Gallien gemeint sei, so würde Alles in Ordnung sein.[1] Dass Letha im Sinne von Latium gebraucht worden ist, kann Niemand be­zweifeln (z. B. o Róim Letha, Leb. Br. 66a, 55). Vgl. O’Curry Lect. p. 502. Eine merk­würdige Stelle findet sich in der Vita Patricii, Leb. Brecc p. 26a lin. 36: iarsin ro fucc in t‑aingel i n‑Arboric Letha cusin cathraig dianad ainm Capua i sléib Armóin … Hier ist Latium sogar durch Arboric Letha, d. i. Aremorica Letavia, be­zeichnet.

Auf die Verse 15–18 bezieht sich das aus Cap. III, 17 der Vita Mitge­theilte. Aehnlich in der irischen Vita, Leb. Br. p. 25b lin. 65: … tanic in t‑aingel chuice ina chotlud co n‑epistlib immdaib leis tria Goedeilg, ocus in tan bói sim occa n‑airlegend atchuala gair mor do nóidenu a m‑bronnaib a maithrech hi crichaib Connacht. In macrad sin a caille Fochlad, conid e so atbertis: veni sancte Patrici salvos nos facere. Vgl. Stokes Goid.² p. 130. In unserem Hymnus steht aber nicht, dass P. diesen Ruf der Kinder nur geträumt hat. Auch der

  1. Die Sache wird evident durch Lib. Arm. § 7 (Goid.²): „Patricius et Isse­ruinus … cum Germano fuerunt in Olsiodra“, d. i. „Autissio­durum now Auxerre.“

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