Streites, welchem der drei Helden der Vorrang gebühre, dem König Ailill von Connacht zu überlassen. Der Rath wird be- folgt; alle essen und trinken und sind fröhlich. Aber Bricriu, der von seinem Söller alles beobachtet, sinnt nun darauf, Zwie- tracht unter den Frauen zu stiften (Cap. 14 — 16). Die Frauen gehen aus dem Saale heraus, um „nach der Schwere des Trinkens" frische Luft zu schöpfen. Zuerst erscheint FedelmNöichride, Loegaire's Gemahlin, mit fünfzig Gefährtinnen. Bricriu tritt zu ihr, rühmt ihr Geschlecht und ihren Mann ; ihr gebühre der Vortritt vor den anderen Frauen. Danach kommt Lendabair, Conall's Gemahlin, zuletzt Cuchulainn's Gemahlin, Emer. Bricriu spricht auch mit diesen; seine Schmeicheleien steigern sich, und eine jede fordert er auf, vor den beiden anderen zuerst in den Saal einzutreten (Cap. 17 — 19). Die drei edlen Frauen mit ihrer Begleitung finden sich auf dem Spaziergange zusammen. Nach einiger Zeit kehren sie um, anfangs in würdevoll abgemessenen Schritten, aber je näher sie dem Hause kommen, desto be- schleunigter wird ihr Gang, bis sie endlich, jede Rücksicht vergessend, ihre Kleider in die Höhe raffen und laufen, so schnell sie können, eine jede, um zuerst in den Saal zu gelangen. Wie fünfzig Wagen dröhnte es, das ganze Haus zitterte, und die Helden sprangen nach ihren Waffen (Cap. 20). Sencha gebietet Halt und lässt den Saal schliessen, vor welchem Emer zuerst angekommen ist. Nicht Gewalt soll den Streit entscheiden, sondern die Frauen sollen sich im Briatharchath, d. i. im Wortkampf, messen (Cap. 21).
Es folgen nun die Reden der drei edlen Frauen, in denen diese letzteren sich und ihre Männer in kühner, schwer verständ- licher Sprache rühmen (Cap. 22 — 24).
Um ihren Frauen Eintritt in den Saal zu verschaffen, reissen Loegaire und Conall Löcher in die Wand. Cuchulainn aber hebt das ganze Haus auf der einen Seite in die Höhe, so dass nicht nur Emer mit ihren fünfzig Frauen, sondern auch die zweimal fünfzig der beiden anderen edlen Frauen hineinkommen. Sieben Fuss tief fährt das Haus in die Erde, als Cuchulainn es wieder los lässt, die ganze Burg zittert, der Söller stürzt ein, und