Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/510

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Ich werde um ihn in Schande kommen, ganz tief, und für ihn sterben: hast du neulich im Palazzo Pozzi die Blicke meines Mannes gesehen? — werde für ihn sterben, und das macht mich stolz. O! ich weiß alles voraus; ich habe meine Zukunft da —“

Mit ihrer kleinen behandschuhten Hand schlug sie sich auf die Spitzen vor der Brust, auf den Leib…

„— und da und da: überall wo Blut fließt! Weißt du das nicht? Dann weißt du wenig von Liebe!“

Sie schüttelte den Kopf, daß an ihrem Hut die Straußenfeder aufflog. Plötzlich lachte sie laut Guidacci entgegen, ergriff Pierina am Arm und lief mit den Geschwistern die Straße hinab. Arnold und Lola stießen zueinander und folgten, langsam und allein.

„Was ist Ihnen?“ fragte er. „Sie sehen erschreckt aus.“

„Haben Sie nicht gehört, was sie sagte? … Lassen wir’s! Das ist das eine Schicksal, — und das andere gehört dem Alten in seiner Sakristei. Mit uns aber ist’s nun so geworden, daß wir diese schöne Waldstraße dahingehen und uns haben. Du darfst meine Hand nehmen. Stelle dir vor, daß wir nie aufhören, zu wandern. Hat dich schon einmal eine Ebene so verlockt, wie die dort, worin wir Pistoja sehen? Vor dem Tor ist ein Garten: immer, wenn ich vorbeifuhr, dachte ich an dich.“

„Bei vielen Dingen dachte ich an dich, — und noch immer glaub’ ich’s nicht, daß ich nun dich selbst sehe. Werden wir uns immer lieben?“

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