Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/449

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Gewißheit, sie zu beherrschen, mit keinem Schleier ihrer Seele, die immer um einen Entfernten schwebte, mehr in sie verstrickt zu sein. „Ich gehöre nicht hinein, aber sie genießen, rasch und ohne Verpflichtung, wie eine Vorüberreisende, warum nicht?“

Und sie nahm, stürmisch und mit Dankbarkeit, diesen Winter in sich auf, der sie der erste ganz reine deuchte, dies Land, das sich ihr verjüngt hatte. Oben auf dem Piazzale war sie aus dem Wagen gestiegen. Durchblaute Wolken zogen über ihr, und unten, durch die Stadt, unter sonnigen Brücken hervor, der Fluß, in goldblauen Strängen. Der goldene Wind warf seine Arme um den großen bronzenen David, um die von Licht bebenden Hügel ringsum, — und er stürzte sich in die Stadt, in ihre wilden kleinen Gassen, auf ihre grellen Quais und ihre Plätze mit großen, von Zinnen, Giebeln, Statuen ausgezackten Schatten. Glück leuchtend, boten in schwarzen Laubmassen, auf den Hügeln, Villen sich dar … Und nun der Wind abbrach, der Himmel sich bezog und sich dämpfte, lockte jenes erloschene Haus, im Steingrau sanfter Bäume, noch dringlicher. Die Glocken klangen gehaltener, ernster; und fern, jenseits der Gartenwellen der letzten Hügel, dunkelte im grauen Horizont das starke Blau der Berge, wie Augen, die Sehnsucht verdüstert.

„Und ich habe kein Recht, mich zu sehnen. Jenes Haus, oder vielleicht das dort, gehört mir selbst; Pardi spekuliert mit dem Öl des Hügels. Er spricht zu hitzig davon, ich bin besorgt um ihn…“

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