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Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/433

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das Träumen selbst der Nacht durch eine gebieterische Glocke zerschreckt, Stacheln in der Haut und leeres Herz: das lockte. Das Nichts lockte. Noch leben, noch am Leben sein — und dennoch den aus der Seele verstoßen haben, dessen man sich unwürdig gemacht hatte! Den letzten Atem nach einer Richtung seufzen, wo er nicht weilte! War’s Buße genug? Dann sollte es vollbracht werden.

Der Mittag drückte. Sie hielt sich kaum aufrecht und hatte doch den Kopf voll brennenden Dranges. Das Gehirn brachte die Gedanken hervor, wie aus Wunden. Die Glieder wurden, die Terrasse hin und her, durch Sonne geschleppt und durften nicht ruhen. Manchmal wandte der Blick sich, lechzend, nach dem glitzernden Streifen am Horizont, in der Lücke zwischen zwei Bergzügen. Das Meer! Es war der Ausgang und war unerreichbar. „Ich bin gestrandet. Bin ich bestimmt, hier zu enden? Ich mag nicht in das Haus dort, und kenne doch kein anderes, in das ich gehörte. Vielleicht werde ich nie mehr menschliche Gesichter sehen? Wie sollte ich dazu kommen, sie aufzusuchen!“ Plötzlich schwindelte ihr’s, und heftige Angst durchflog sie. „Es ist aus,“ dachte sie und lehnte sich an den Pfeiler beim Haustor. Die Schwäche des Herzens dauerte noch. Lola rief nach Hilfe; aber der kraftlose Ton verging ungehört. Überwältigend weit umwogte blaue Luft ihr geängstigtes Gesicht; Quadern blendeten hart; und wie sie über sich blickte, sah ihr, vom Torgiebel herab, das entfleischte, gierige Gesicht eines Fabelvogels aus schwarzen Höhlen in die Augen. Sie ließ sich

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