diesem selben Elend entnommen hatte, schlug sie mit Entsetzen. Sie begriff nicht, wie ein Herz dies hervorbringen konnte, in derselben Stunde, in der es dort draußen sich allen Wesen, ja der Sonne selbst, verbunden gefühlt hatte.
Die Frau antwortete Lolas entsetztem Blick.
„Ja, wir haben alle das Fieber. Es ist nicht wie im Winter, da lebt man. Aber der Sommer war hart, und wir hatten kein Geld, in die Berge zu gehen.“
„Exzellenz!“ schrie der Bauer in seiner ungebärdigen Art. „Sie sollen mit Ihren Augen die abgeschnittenen Weinstöcke sehen. Sie werden nicht sagen, daß ich es selbst getan habe.“
„Ach was,“ machte Pardi. „Ich kenne euch, ihr seid Spaßvögel.“
„Ich bitte dich,“ wagte Lola: mit feuchter Stimme und ganz leise, damit niemand höre, daß sie sich ihres Mannes schämte. Er erwiderte barsch:
„In was mengst du dich?“
Zu dem Bauern:
„Sonntag bringst du mir den Rest; sonst wehe!“
Und zu Lola:
„Komm!“
„Sprechen Sie für uns!“ jammerte die Frau ihr nach. Lola ging gesenkten Kopfes einen halben Schritt hinter Pardi; sie dachte: „Warum kann ich ihnen nicht sagen, daß ich sie liebe? Mein Bestes bleibt immer ganz stumm.“ Pardi kehrte unversehens um, rief einen Scherz, schlug dem Bauern, der lachte, auf