In einem der Säle begegnete Lola dem alten Benedetto, ließ sich von ihm das römische Mosaik zeigen und dachte dabei: „Was ich da gehört habe, konnte ich eigentlich erfinden. Ich fing eben an, es mir so zu denken. Er war mit allen seinen Frauen hier: warum nicht auch mit mir. Wie das stimmt! Die Ehe ist heilig, wie eine Zwingburg, und darf nicht abbröckeln: Das ist Grundsatz und gilt für die andern. Wir selbst aber fühlen uns stark genug, auch die Freiheit zu ertragen, das Leben nicht als Pflicht zu nehmen, sondern als Vergnügen. Ein einzelner verdirbt wohl nichts am Grundsatz…“
„Eine Nilüberschwemmung ist es?“ fragte sie. Der Diener sah sie verdutzt an; er sprach seit fünf Minuten.
„Also gut. Wenn der Herr kommt, sagen Sie ihm —. Nein, es ist nicht nötig.“
Nicht ausgehen: lieber noch allein durch diese Höfe, diese halb verschütteten Kammern irren, zwischen Wänden mit herabhängenden Lederfetzen. Zu mühsam selbst das. „Ich bin träge. Auch die anderen, die vorigen werden’s hier gewesen sein — nach solcher Nacht. Eigentlich muß er, indes er mich küßt, auch jene, die auf denselben Kissen lagen, unter den Lippen haben. Von jeder das beste. Es war geschickt, mich hierher zu bringen. Er versteht sein Vergnügen.“
Beim Betreten des Schlafzimmers sah sie die Frau in Schwarz das Bett machen. Lola ward rot. Die Frau sagte, über das Bett gebeugt, im sachlichen Ton einer Mitwisserin: