Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/301

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

Diesen immer von seinen Launen gequälten Mann aller Frauen?

„Mai will er gerade so sehr wie mich! Mehr vielleicht!“

Das war das Schlimmste. Darüber hätte man die Augen schließen mögen und gar nicht mehr aufstehen. Aber Lola wollte alles wegwerfen. „Sollen sie tun, was sie wollen!“ Und sie kam nicht zu Tisch; war gleich nach dem Bade in den Pinienwald gelaufen und durchstrich ihn weiter und weiter. Er nahm kein Ende. Man konnte sich verirren: wie das kitzelte! Sie drehte sich mit geschlossenen Augen mehrmals um und wußte nun die Richtung nicht mehr. Das weiße Schloß lag tief, tief in den Bäumen: so gedämpft blaß, als hätte nie Sonne es beschienen. Daß nun der Wald sich wie mit Schleiern füllte! War das Dämmerung? Schon? Man konnte hier sitzen und sich in den fremden, gelben Geruch all dieses Gestrüpps hineindenken, bis man weit fort war und die Zeit vergaß. Zwar hatte man den ganzen Tag nichts gegessen, — und dort, auf der Lichtung, packten Holzfäller ihr Gerät zusammen und legten Brote auf den Baumstamm … Nein, noch weiter: jetzt gerade, nun man schon sehr, sehr müde war und die Nacht kam … Da sah mit Eulenaugen das Meer zwischen die Stämme; die Richtung war wiedergefunden, die Stelle erkannt. „Eine halbe Stunde höchstens nach Haus! War ich dumm!“

Sie kam zurück und fühlte sich ganz fremd und verachtend. Sie brauchte von dem hellen, lauten Tisch

293