Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/223

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gang verabredet zu haben. Ein Stück hinter ihnen kehrten Mai und Pardi zurück. Lola blieb stehen; Arnold zögerte, dann verabschiedete er sich.

Mai strahlte und plapperte.

„Wir waren beim Wirtshaus und auf dem Friedhof. Zuerst haben die Bauern einen begraben. Wir waren dabei, es war sehr hübsch. Dann haben sie sich zum Trinken gesetzt und werden bis in die Nacht sitzen bleiben. Ich möchte wissen, wann diese Fremden arbeiten. Der Conte Pardi hat mit einem gewettet. Der Bauer will bis heute abend vierundzwanzig Liter trinken…"

Pardi ließ Mai in die Veranda treten, zu der Gesellschaft.

„Ihre Mama liebt das Gehen nicht; Sie aber haben, sehe ich, bestaubte Schuhe.“

„Ich gehe gern nach dem Walde hinüber.“

„Der Wald! Seine Kühle! Das ist ein Ideal. Wissen Sie, daß Sie selbst Gedanken in mir erregen, die mit Waldesfrische verwandt sind?“

„Wie Sie mich kennen!“

Einen Augenblick stutzte er und verfinsterte sich; aber der Argwohn, man könnte ihn auslachen, ward gleich wieder von selbstgewisser Süßigkeit aus seiner Miene gelöscht.

„O! Sie müssen mir erlauben, Sie zu begleiten. Ich möchte dabei sein, wie Sie die Rehe streicheln. Ich kann mir nicht denken, daß Ihre kleinen Füße die Blumen niedertreten.“

Gegen Abend gingen sie und plauderten unaus-

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