Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/145

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

lassenheit war, ward auf einmal kindlich beglückt; und Lola nickte ihr strahlend zu: „Wie schön, nicht wahr, daß wir hergekommen sind!“

Da waren nun Wesen, die Pai gekannt hatten, die mit Lola verbunden waren, vielleicht denselben Menschen lieb gehabt hatten wie sie!

„Hast du meinen Papa gern gehabt?“ fragte sie.

„Sehr,“ sagte Tini; und sie setzte nochmals an: „Und auch —“; aber dann schwieg sie, ganz rosig.

„Sage, wie du ihn gefunden hast? Als er mich nach Europa brachte, trug er meist einen grauen Anzug…“

„Ach, was für Dummheiten!“ merkte sie selbst. Mai, die dazwischenschwatzte, konnte sich nicht naiver gebärden. Wie das belebte! Wie einem warm ward! Sie sah sich um, sie hatte Lust, diese Menschen zusammenzurufen, die Pai gekannt hatten, die ihr du sagten, die ein wenig Blut mit ihr gemeinsam hatten. Gugigl trank ihr zu. Er stand dahinten, auf gespreizte Beine gestemmt, hob das endlich eroberte Glas Bier nervig an sein Gesicht, das es mit geblähten Nüstern erwartete, und führte Lola, den Blick fest und ernst in ihrem, seine Schluckkunst vor. Seine Frau hatte ihren Lodenkragen abgeworfen, hatte flatternden Haares die tannenbekränzte Estrade der Schuhplattler erstürmt, die Dirn weggestoßen und sich statt ihrer gegen den beleibten Balzer geschmiegt. Aber von ihrem Tanzdämon überzeugt, kam sie seinen Bewegungen zuvor, brachte die Äußerungen seiner gravitätischen Brunst in Verwirrung, zappelte in der Luft, wie er sie empor-

137