Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/144

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Bauern setzen sollte! Wie wäre einem zu Mut, wenn man hier heimisch wäre?“

Da begegnete sie dem bewundernden Blick der kleinen Tini.

„Wir haben uns noch gar nicht recht begrüßt. Sie sind groß geworden.“

„Wie geht es Ihnen?“ stammelte das junge Mädchen.

„So nennt’s euch doch du!“ schrie Gugigl und drängte der Kellnerin nach.

„Gut. Und — also, und dir?“ fragte Lola, lächelnd. Tini errötete; dann entschloß sie sich:

„Du hast Ähnlichkeit mit deinem Papa.“

„Ach! Hast du ihn gekannt?“

„Sehr gut; und nie hab’ ich ihn vergessen. Er hat mir meine Lieblingspuppe mitgebracht. Nach ihm hieß sie Gustl, weil er Gustav hieß, nicht? Jetzt ist sie zwar kaputt…“

Lola dachte: „Und Pai tot.“

„Spielst du noch mit Puppen?“ fragte sie mühsam.

„O nein…“

Und, als sei endlich das Eigentliche herbeigeführt:

„Lola, du bist wunderschön!“

„Du sagst das? Du wirst viel schöner werden als ich; man sieht es schon jetzt.“

Sie liebkoste das schwarz eingerahmte, sentimentale Gesichtchen. „Noch etwas zu lang und zu blaß ist es,“ dachte sie zärtlich. Da drehte sie rasch den Kopf.

„Mai! Mai! Die Tini hat Pai gekannt!“

Mais Miene, die ganz Befremdung und Ver-

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