Page:H.M. Zwischen den Rassen.djvu/109

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andere. „Ich bin keine Frau mehr! Jetzt erst sehe ich, wozu meine große Nase gut ist. Die hohe Stirn kommt mir jetzt auch zustatten. Ach! ich kann mir Pais Falte zwischen den Brauen machen. Ob Pai jemals so ausgesehen hat? Nicht ganz so, glaube ich. Der dort im Spiegel erinnert mich an eine Frau; aber nicht sehr lebhaft. Man wird denken: „Er muß eine hübsche Schwester haben.“ Für ein verkleidetes Mädchen hält so leicht keiner ihn.“

Sie räusperte sich, führte zwei Finger an den Hutrand und sprach mit tiefer Stimme:

„Sie gehen in den Klub? Ich habe seit gestern nacht keinen Heller mehr. Nachdem ich alles verspielt hatte, bin ich noch in die Schuld der Gelida gekommen…“

Dies gefiel ihr. Sie lief hinüber, und in der Tür des Salons begann sie sofort dasselbe:

„Sie gehen in den Klub? Ich habe seit gestern nacht…“

Da Silva hörte sie, ans Klavier gelehnt und die Stirn in Falten, bis zu Ende an. Er ließ sie näherkommen und sich wenden.

„Es ist ziemlich in Ordnung.“

Er warf noch die von Verachtung schweren Worte hin:

„Bis auf die Krawatte natürlich.“

„Also binden Sie sie mir!“

Er machte sich daran.

„Halten Sie’s so für besser gelungen?“

„Nein, von vorn kann ich’s nicht. Ich kann’s

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