Page:H.M. Venus.djvu/86

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sale wechseln, und die Zeichen … Sie können das nicht verstehen, Excellenz Rustschuk — aber beruhigen Sie sich, haben Sie keine Furcht, hier wird kein Thron verspielt: wir wollen tanzen.“

Sie berührte ihn leicht mit dem Fächer und sagte im Weitergehen:

„Kommen Sie.“

∗             ∗

Sie streifte an Lilian Cucuru vorbei: „Kommen Sie!“

Lilian ging mit ihr. Sie waren beide höher als die Meisten. Man sah ihre Nacken durch das Gedränge schweben und ihre Frisuren: die schwarze, mit Perlen betropfte, neben der tiefroten voll violetter Lichter. Aus einem der gefüllten Säle schob Ismael Iben Pascha sich ihnen nach, im Kreise seiner vier Frauen. Sie waren türkisch gekleidet, ihr Gemahl schritt ernst und stolz. Vinon Cucuru kam mit ihrem Gatten, dem Dichter Jean Guignol, der mit schüchternem Stolz unter seinem sahlblauen Frack eine amarantfarbene Weste zeigte. Die wundervolle Contessa Paradisi war plötzlich halbnackt; sie war aus ihrem ungeheuren Spitzenumhang herausgetreten wie aus Mondschleiern, und glitzerte von Steinen, womit ihr Fleisch besät war. Die Herzogin aber trug, ganz ohne Schmuck, ein weißes Gewand das sich unter den Brüsten und im Nacken bauschte und von der rechten Hüfte abwärts offen stand, — und sie betrat die Schwelle des Ballsaales, wie eben die Musik endete. Die Tänzer

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