Page:H.M. Venus.djvu/80

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haben’s sich da geschaffen, das muß ich schon sagen, — und so gemütlich.“

Darauf schien er erschöpft. Rustschuk, hinter ihm, erklärte der Herzogin:

„Seine Majestät bekommen erst um zwölf Uhr ein Gläschen Portwein zu trinken. Es fehlt noch eine Viertelstunde … Dann werden Seine Majestät die Nacht hindurch allen Anforderungen gewachsen sein.“

Sie meinte:

„Wenn Sie ihn zu Bette schickten?“

„Wo denken Hoheit hin! Wir sind stolz auf den Erfolg der Entziehungskur, der wir Seine Majestät unterworfen haben.“

„Ah! Keine Waffergläser voll Sekt mit Cognac mehr?“

„Gott behüte! Ein Gläschen Porto um Mitternacht, wegen der Anreden an die Gäste: ein Gläschen roten Tischwein zum Mittagessen, mit Rücksicht auf die Zuschauer. Früher verabreichten wir auch des Morgens ein Gläschen; dies hat sich aber als unnötig herausgestellt, weil Seine Majestät am Vormittag keine weiteren Obliegenheiten haben, als mit uns Ministern zu arbeiten.“

Rustschuk sagte dies mit dumpfer, sanfter Stimme und der kaum mehr hochmütigen Losgelöstheit von den Dingen, zu der ein Übermaß von Ehren und Erfolgen ihn gereift hatte. Er war fcharlachrot und überall betupft mit trockenen Weißen Haarbüscheln. Die Last seines Bauches beugte ihn darnieder. Im Gespräch legte er sich mit Anstrengung hintenüber; dabei floß

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