Page:H.M. Venus.djvu/61

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Menschenadern trug und Herzen herausfraß aus Brüsten. Und vor der Erscheinung im Finstern, unerreichbar zerflatternd in einem Reigen von Früchten und Sternen, brach das Weib, aufkreifchend, in die Knie. Es griff sich an den Kopf, stolperte empor und flüchtete, mit Geschrei und unter Bekreuzigungen.

 

II

 

Im Gasthause zu Capua fand sie einen eleganten und feurigen jungen Mann, der sich ihr vorstellte: Don, Saverio Cucuru.

„Der Sohn meiner alten Freundin, der Fürstin? Kaum glaublich, und so jung? Sie sind jetzt — dreißig? Wie geht es Ihrer Mama?“

„Maman ist gestorben, sie war zu lebenslustig. Herzogin werden sich erinnern, sie wollte durchaus hundert Jahre alt werden, und ihre Geschäfte wurden immer zweifelhafterer Natur: Das muß der eigene Sohn zugeben, wenn er ein anständiger Mensch ist.“

„Ich weiß, es waren Versicherungsgeschäfte — und auch Berichte an den dalmatinischen Gesandten, über meine Unternehmungen. Die alte Dame wurde sehr rot und zornig, wenn sie vom Gelde sprach das die Welt ihr schuldete, und das sie sich erobern wollte. Einmal stieß sie nach mir mit dem Krückstock…“

„Sie ist immer röter und zorniger geworden, je

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