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Page:H.M. Venus.djvu/59

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„Gehen Sie.“

„Ich hab’ es schriftlich, daß Sie hierbleiben.“

„Oreste!“ rief die Herzogin einem Knechte zu. „Sofort nach Capua!“

Dann wandte sie sich in den Garten. Die Bäuerin, unförmlich, in Scharlach gekleidet, pockennarbig, blieb fuchtelnd immer dicht hinter ihr.

„Sie haben es versprochen, hat er mir gesagt. Gehen Sie weg und geben ihm nichts mehr, so ist er nichts mehr wert. Und ich hätte den reichen alten Orquao heiraten können! Sie könnten hier Ihr Leben beschließen, man würde Sie gut behandeln. Sie aber müssen fortgehen. Warum? Antworten Sie nicht? Wollen nicht mit mir reden? Aber Sie wissen es wohl selber nicht. Niemand weih es. Es ist eine von den Launen der Damen — dieser verdammten Damen. Totschlagen sollte man euch!“

Im Seitengarten und aus einem weiten Gehege von Orangenbäumen erhob sich ein kleines Belvedere; eine Treppe wand sich hinauf zwischen engen Steinwänden. Die Herzogin erstieg sie rasch. Die Bäuerin wollte hinterdrein, stieß vergeblich ihre Körperfülle an den schmalen Geländern und rief eine Zeitlang wimmernd die Heiligen an. Dann schimpfte sie weiter.

„Betrogen wird man von euch, ihr Ruchlosen! Auch habt ihr keine Sitten! Ich kenne euch, in Neapel habe ich Dinge gesehen!.. Und du dort oben bist die Allerschlimmste! Du hörst mich wohl nicht? Hängt in der Nacht, weiß wie ein Geist, über der Mauer und thut als kennte sie niemand. Ich will schon

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