Page:H.M. Venus.djvu/35

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„Ich hab’s ja gewußt … Ismael Iben Pascha! Eine Freundin ist da, die Herzogin von Assy.“

Der Alte setzte sich auf mit einem Ruck und rieb sich die Augen. Er blinzelte.

„Sie sind gekommen, Herzogin? Hübsch von Ihnen. Wir waren damals so vergnügt miteinander, in Zara, bevor Sie übers Meer davongingen. Denken Sie sich, daß seitdem auch ich —“

Er gähnte geräuschvoll, seine Augen verschwanden. Dann erhob er sich vollends, beschämt und unzufrieden.

„Da trinkt man nun. Man trinkt ohnehin, und außerdem weil es Weinlese ist. Und so kommt es denn, wie Sie’s zu meiner Schande gesehen haben.“

„Das Merkwürdige ist, daß man Ihnen überhaupt hier begegnet, Ihnen, dem Gesandten Seiner Majestät des Sultans am dalmatinischen Hofe!“

„Ausgezeichnet, Herzogin, sagen Sie das noch einmal: Gesandten — wie war es? Ich bin nämlich ein alter Bauer geworden und etwas schwer von Auffassung. Ein alter Bauer, müssen Sie wissen, dem dieses bescheidene Gut seinen Lebensunterhalt gewährt.“

„Erstaunlich!“

Unversehens kam ihr eine Erinnerung.

„Und Fatme? Prinzessin Fatme?“

„Drinnen im Hause. Wir machen der Prinzessin später unseren Besuch, die Prinzessin schläft noch. Inzwischen zeige ich Ihnen mein Besitztum, Herzogin, wollen Sie?“

Er ging neben ihr, im hellen Leinenanzug, das

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