daran, wie wir von jeher mit einander gespielt haben, und jeder wußte, was der andere meinte. Schon als ich ein Kind und die Hirtin Chloë war, nicht wahr, da bist du Daphnis gewesen.“
„Immer hab’ ich dich geliebt!“
„Natürlich. In Venedig hast du dich hundertmal verraten, du Kind. Aber wir thaten immer, als ob nichts wäre. Weißt du noch?“
„Ich war nur so stolz, weil ich noch ein Knabe war und nichts hoffen durfte. Jetzt aber, als Mann, und als dein Geliebter, bin ich ganz, ganz demütig … Yolla, ich schäme mich, daß ich andere Weiber, gemeine, berührt habe.“
„Du wirst es noch oft thun, und ich werde mich nicht betrogen fühlen.“
„Ich bin schwach und abenteuersüchtig, ich gestehe es. Und meine Abenteuer enden immer mit dem Weibe.“
„Höre zu: wir lieben uns als Freie und als Ebenbürtige, die sich achten, bis in ihre Verirrungen hinein. Wir wollen nicht durch Leidenschaft einander zerstören. Du wirst vielleicht eine andere zerstören, — und ob eine deine Kraft und deinen Dünkel vergewaltigen wird? Ich aber will dich jung und unbedenklich … Du wirst dich wieder von mir trennen —“
„Niemals!“
„O doch, du sollst sehen, wie einfach es ist … Wir, Nino, lieben einander zu sehr. Wir könnten nicht gegen einander wüten, vor großer Leidenschaft.