Page:H.M. Venus.djvu/230

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

begehrlichen Reiz, die abwechselnd über sie hergefallen waren, wie über ihn die Bilder seiner Eifersucht.

„Yolla, ich habe mich zwei Tage und zwei Nächte umhergetrieben, elend und verzweifelt,“

„Aber ich hatte schon gestern früh die beiden Sturer weggeschickt. Du konntest wiederkommen.“

„Ich kam nicht, Yolla, wegen der vielen andern, die du nicht wegschicken kannst.“

„Ich wußte es. Du bist enttäuscht, weil ich schon früher Gelüste empfunden und sie befriedigt habe. Du findest, ich hätte dir von den Männern sprechen müssen. Aber nicht auch von den Gerichten, die ich früher gegeffen habe, und von den Stoffen, in die ich mich kleidete?“

„Ich verstehe nicht. Du hast mich sehr unglücklich gemacht.“

Er stammelte nur noch Vorwürfe, den Blick am Boden. Und er hatte Lust, um Verzeihung zu bitten. Sein Schmerz war überwunden und lag ausgespieen wie Schleim kranker Geschöpfe, draußen auf fernen Wegen. Er war wieder gesund. „Warum soll Yolla leiden? Ich höre ja, sie leidet.“

„Ich will dir sagen, Nino: der eine war eine Frucht, und ich biß mit allen Zähnen hinein. Der zweite war der Geruch eines Morgens am Meer, ein anderer war nicht mehr und nicht weniger als ein schönes Pferd — etwas sehr Begehrenswertes, wie du zugeben wirst. Aber was geht das dich an? Dich liebe ich ja.“

„Ich weiß es, Yolla.“

214