Page:H.M. Venus.djvu/182

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sie entdeckt. Leider wurde mein Unterricht unterbrochen.“

„Setze ihn bei mir fort!“ verlangte die Parudisi. „Ich bin noch viel gelehriger.“

„Sie ist dumm,“ dachte er und sah böse weg. „Die einzige Geliebte!“ sagte er sich. „Die einzige! Ich hätte sie nicht freilassen dürfen; ich begreife nicht mehr, wie es gefchehen konnte … Ich will sie wieder haben!“

König Phili führte das Tuch an die Stirn. Er irrte angegriffen auf den Stufen des Theaters umher und störte die Paare.

„Es kommt nur drauf an, ob man’s aushalten kann,“ ächzte er. „Mir is zu viel.“

Er ließ sich neben Lady Olympia nieder. Sie winkte einem Diener und kredenzte dem König eine Limonade.

„Erholen Sie sich, Majestät,“ sagte sie. „Spaß macht es doch.“

Phili grollte: „Ah was, i mag ka Weib.“

„So was Überspanntes sollte man doch verbieten!“ schrie er, erbittert im Namen der Ordnung, wie ein alter Beamter.

Rustschuk murmelte begütigend:

„Sire, wenn wir nur das Volk vor dem Gift behüten, — uns selber dürfen wir’s gönnen.“

Lady Olympia war derselben Ansicht. Indes bemerkte sie einen alten Bekannten:

„Herr von Siebelind!“

Sie stellte ihn vor. Er hatte, sobald er ihrer

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