Page:H.M. Venus.djvu/171

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Man zahlte sehr viel, um ganz in der Höhe aus Myrtenbüschen herabzuspähen; und noch dahinten in der Ebene, wo kaum mehr ein Ausblick frei war, bereicherte man widerstandslos den Unternehmer. Die neapolitanische Gesellschaft harrte klatfchlustig, lärmend oder mit Schmachten, unter Blumen, umschwankt vom Dickicht der Farren. Ismael Iben Pascha wiegte den Rumpf inmitten seiner vier Frauen, die die Augen aufrissen. Don Saverio, im Kreise seiner Freunde, reich, frohlockend, streckte sich aus neben der wundervollen Contessa Paradisi. Von den Festen der Herzogin von Assy bethört, hatte der König Phili noch einmal die Meerfahrt gewagt. Die Kolonie der eleganten Ausländer breitete befremdet und fehr angeregtihre Brillanten aus im Duft von Menthe und zwischen den Spießen der Cacteen. In blauvioletter Dämmerung, unter einem blühenden Tulpenbaum kauerte beschwerlich der Baron Rustschuk.

Drunten wandelte Jean Guignol ganz allein, einen Lorbeerkranz spitz über der Stirn, und deklamierte Verse, die man auf wenigen Plätzen verstand. Man wunderte sich und lachte. Er trug einen schwarzen Mantel über seinem weißen.Gewand, er war barhäuptig, mit braunen Lichtern in Haar und Bart, und schien feierlich gestimmt und klagend. Er hob Brocken Thonerde vom Boden, knetete daran und ließ sie fallen, unruhig und schlaff. Dann warf er seine großen Gesten und seine Worte, die anschwollen, der Sonne zu; sie stand schräg über dem Meere. Sie schickte es mit roten Wellen an den Saum des Gartens. Sie über

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