seine Hilflosigkeit und seinen kindlichen Pessimismus; weil er es für unmöglich hielt, anders als um sein Geld geliebt zu werden; weil seine Millionen ihn schüchtern machten und er seinen Freunden, die ihn bestahlen, mit einer Art Verschämtheit dabei half und so, daß sie es nicht merkten; weil er die Weiber, die er prügeln durfte, sehr sanft behandelte, und weil er manchmal einen Proletarier in ein reiches Caféhaus mitnahm.
Die Herzogin fand Gefallen daran, dem Kleinen seine natürliche Herzensgüte ganz schlicht zu vergelten, fast ohne daß er’s wahrnahm. Es kam ihm nur vor wie ein Märchen; er war immer zwischen Lachen und Weinen — und dabei bezahlte er sie wie die allerteuerste Cocotte. Als er nichts mehr hatte und es natürlich fand, daß keiner ihn mehr grüßte, stattete sie ihn reich aus und verheiratete ihn. Er wimmerte ein wenig über ihren Verlust, aber nur anfangs. Glücklicherweife war er ein zu fchwächlicher kleiner Egoist, um zu lieben.
Im fünften Jahre ihres neapolitanischen Lebens, Ende März und während eines Frühlingssturmes, besuchte Jean Guignol sie auf dem Posilippo. Gerade hatte Raphael Kalender ihr geschrieben, er insceniere ein sensationelles Stück voll galanter Abenteuer, als deren Heldin die Herzogin von Assy deutlich zu erkennen sei. Er, Kalender, sei auf den Gedanken gekommen, die Aufführung möchte der Herzogin unangenehm fein, Sie könne sie verhindern, wenn sie ihn für die gehabten Kosten und Mühen entschädige.