Page:H.M. Venus.djvu/161

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Häuser, die ich nicht nennen will, und die sehr viel einbringen…“

„Ich weiß, Sie hatten schon damit begonnen.“

„Und dieser Turm von Unternehmungen, Reichtümern, Leben — Leben: er sollte auf nichts anderm ruhen als aus Ihrer Schönheit, ja, einzig auf Ihrem Leibe stände er!“

Sie sah bewundernd zu, wie seine Phantasie ihn berauschte. Er lehnte an einem Tischchen aus Ebenholz. Sie stellte sich an die andere Seite und legte ihre Hand neben die seinige auf den dunkeln Spiegel. „Ich würde aus Ihnen die teuerste Frau machen, die je gelebt hat! Wäre das nicht stolz, wäre es nicht groß?“ rief er, dicht an ihrem Gesicht.

„Gewiß,“ erwiderte sie.

„Der Glanz Ihres Namens, Ihrer Vergangenheit, Ihres Geistes: alles würde in sehr hohen Ziffern berechnet werden. Ich würde kolossal reich werden — reicher als sich ahnen läßt. Es ist überhaupt unglaublich!“

„Ich kann mir denken. Und ich?“

„O, Sie, — Sie sollten es gut haben. Wenn Sie alt und nicht mehr zu brauchen wären, würde ich Ihnen sogar eine genügende Pension aussetzen!“

„Ah!“ machte sie, und ihre Lippen blieben offen vor Begeisterung. Plötzlich sah er ihre Hand aus dem dunklen Spiegel aufflattern wie eine weiße Taube. Im nächsten Augenblick fühlte er ihren Arm um seinen Hals. Er griff nach ihr.

„Du bleibst bei mir! Du kannst gar nicht anders!“

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