Page:H.M. Venus.djvu/146

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glaublich viel zu thun … Alfonso! Gennaro! Amedeo!“

Sie gab Aufträge.

„Aus diesem Zimmer, meiu Freund, müssen wir sofort hinaus. Ich bin vier Wochen lang krank gelegen, keiner hat einen Schritt thun dürfen, meiner Ruhe wegen. Du kannst dir denken, daß alles ein wenig vernachlässigt aussieht,“

Im Hintergrunde rannte es durcheinander, mit Teppichen, Porzellan, Silberzeug. Alfonso stöhnte, aus stark geschwollener Nase.

„Wir werden vielleicht allesamt zu Grunde gehen bei der Arbeit. Aber Hoheit, gethan wird sie!“

„Ich helfe mit,“ erklärte der Prinz in plötzlicher Begeisterung. Sie sah ihn unterworfen, mit seiner Strafe einverstanden und um eine Belobigung betteln.

„So ist’s recht, mein Freund. Ziehen Sie Ihren Rock aus.“

Er that es. Sie begab sich ins Palmenhaus, zu Lady Olympia. Durch die Glasscheiben erblickten sie Don Saverio, wie er, einen Tellerstapel in den Armen, an den Spiegeln der langen Säle vorbeilief.

„Er läuft,“ sagte Lady Olympia. „Er hofft kaum noch, die entfliehenden Millionen einzuholen. Aber er läuft, damit Sie ihn betrachten, süße Herzogin, wie einen prächtigen Wettläufer. Denn er liebt Sie — oh! vielleicht erst seit heute: jetzt aber haben Sie ihn verliebt gemacht.“

Die Herzogin nickte, ernst und befriedigt; sie wußte es.

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