Page:H.M. Professor Unrat.djvu/168

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„Wie denn! Vorwärts nun also!“

„Die Zigarette,“ versetzte Lohmann, „gehört zur Situation. Die Situation ist ungewöhnlich — für uns beide, Herr Professor.“

Unrat, erschrocken über den Widerstand, mit unterirdischem Beben:

„Die Zigarette wegwerfen, sage ich!“

„Bedaure,“ sagte Lohmann.

„Sie sollten es wagen …! Bursche!…“

Lohmann machte nur noch eine vornehm ablehnende Bewegung mit seiner spitzen Hand.

Da fuhr Unrat, gepackt vom Schwindel des bedrohten Tyrannen, vom Stuhl auf.

„Sie werfen sie weg, oder ich hemme Sie in Ihrer Laufbahn! Ich zerschmettere Sie! Ich bin nicht gesonnen —!“

Lohmann hob die Schultern.

„Wie bedauerlich, Herr Professor. Das alles ist ja vorüber. Daß Sie die Umstände so mißverstehen können.“

Unrat pfauchte. Er hatte die Augen einer wütenden Katze. Sein Hals war vorgestreckt mit höckrigen Sehnen; vor seinen Zahnlücken erschien Geifer; sein Zeigefinger drang, am Ende des im Winkel ausgelegten Armes, mit gelbem Nagel auf den Feind ein.

Die Künstlerin Fröhlich klammerte sich an ihn, aus der Verdauung der gehabten Genüsse jäh aufgeschreckt, noch etwas wirklichkeitsfremd, blind loskeifend gegen Lohmann.

„Was wollen Sie denn? Beruhigen Sie ihn lieber,“ meinte Lohmann.

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