Page:H.M. Mnais und Ginevra.djvu/31

From Wikisource
Jump to navigation Jump to search
This page has been proofread.

der mondblauen Wiese war ein Ring tanzender Nymphen, deren harte kleine Vogelstimmen ihn neckten und lockten. Das Herz entsank mir. Aber ungestüm brachte Zorn es mir zurück und ich stürzte vor. Da entflohen die Nackten mit Gekreisch, und bewußtlos sank Timander an diese Brust.

Eines Abends dann: nichts ahnend trete ich auf die Lichtung vor sein Haus, da steht er mit vielen Freunden, alle stumm, und hoch auf dem Gerüst, hell und schön, ich selbst: ja wirklich, die Form der Mnais, halb aus dem Marmor getreten. Schon hatte ein Ach mich verraten und sie holten mich Erschrockene herbei.

„Willst du einen Krug?“ fragte Timander mich, „du hast mir Glück gebracht. Die Freunde loben dein Bild und verlangen es von mir in Stein. Ich gehorche. Gehorche auch du und lege dein Kleid ab.“

„Vor uns allen?“ sagte Crassus. „Man

25