Page:H.M. Minerva.djvu/98

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Felze; die beiden jungen Leute blieben draußen. Mortœil versetzte:

„Ihr Papa hat mich zum Einsteigen aufgefordert. Überhaupt ist seine Freundlichkeit gegen mich ganz gleich geblieben.“

„Warum nicht?“ meinte Clelia. „Sie wären ihm recht gewesen als Schwiegersohn. Die Schuld liegt an uns.“

Mortœil schluckte hinunter.

„Sollten wir uns nicht eigentlich geirrt haben?“

„Lassen Sie doch endlich die Frage ruhen. Wir waren ja einig darüber, daß wir uns nicht verstehen.“

„Verzeihen Sie. Werde ich Ihnen lästig?“

„Sie setzen mich eher in Erstaunen. Brechen wir ab. Wir sind ja doch nicht imstande, über unsere Heirat ernsthaft zu reden.“

„Ich fühle mich imstande,“ erklärte Mortœil.

„Warum glaubt sie mir nicht?“ dachte er, ehrlich gekränkt, und vergaß ganz, daß er nur mit Worten spielte.

„Nun gut,“ sagte Clelia, und sie lachte übermütig, „malen wir’s uns also aus. Wir lehnen unsere Wappenschilder aneinander. Wir lassen Ihr bretonisches Waldschloß sich im Großen Kanal spiegeln, und der Palazzo Dolan soll sich in dem Sumpf um die Burg Mortœil herum betrachten, wie in einem toten Auge. Ich setze meinen Gatten in die Tiefe unseres Palazzo und ziehe den Schlüssel ab. Draußen würden wir uns nur die Wege durchkreuzen; Sie sind zu

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