Page:H.M. Minerva.djvu/95

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Mortœil schlenderte durch ein paar Zimmer und summte etwas aus einer Operette.

„Allerdings, ich führe einen Schlag,“ sagte er sich mit Stolz. „So nämlich, daß ich Clelia nochmals einen Antrag mache. Wie fein, wie geschickt: ein Zug für eine Komödie! Properzia wird mich bewundern, ich werde sie damit überraschen, nachdem ich abgewiesen bin und Clelia mich dank meiner Zudringlichkeit unwiderruflich nicht mehr kennen will. Ah! Sie kann mit mir zufrieden sein, die große Frau. Ich bringe Opfer für sie, ich begehe sogar eine gesellschaftliche Taktlosigkeit. Inmitten des halb feindseligen Plaudertones, in dem ich mit Clelia verkehre, ist ein neuer Heiratsantrag etwas schlechthin Lächerliches und Geschmackloses. Das kleine, kluge Mädchen wird das sofort merken und mir ein für allemal den Laufpaß geben. Gleichviel! Properzia soll eine Genugthuung haben. Zum Teufel, ich bin ein redlicher Mann. Alles übrige habe ich satt, und man wird es sehen.“

Er meinte Lady Olympia und suchte nach ihr. Aber sie war verschwunden. Sie hatte Jakobus auf die Terrasse hinausgezogen und bis vor den Eingang zum Saal der Venus. Niemand hatte es gesehen als Siebelind; er entfernte sich, von Haß gequält und seufzend vor Begierde. Lady Olympia sagte:

„Der leise Wind der Lagune an einem Maiabend, das ist die rechte Luft für zwei entsagungsvolle Liebende gleich uns. Wollen wir ein wenig weinen? Knieen Sie vor mir nieder, teurer Mann!“

Er lachte, verlegen und gereizt.

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