Page:H.M. Minerva.djvu/92

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stürzte Phaeton mit dem Wagen, im Gewühl seiner Rosse. Die Herzogin von Assy, in griechischen Gewändern, saß auf einem goldenen Stuhl, zwischen Rollen und Statuetten.

„Hören Sie, meine Liebe,“ sagte er, „es besteht zwischen uns ein ärgerliches Mißverständnis. Im Grunde haben Sie mir die Geschichte hoffentlich nicht übel genommen.“

„Nein, Maurice, ich leide nur, und ich möchte sterben.“

„O, o, was für große Worte! Man stirbt nicht so rasch. Übrigens ist ja auch mir durchaus nicht wohl, ich gestehe es. Sie selbst müssen bemerkt haben, daß ich heute zu Anfang noch ganz blaß mar. Ich wagte kaum, Sie zu begrüßen.“

„Sie sind blaß, Maurice, weil Lady Olympia hier ist, und weil Sie noch an Ihre Ausschweifungen denken, mit einer Frau, von der Sie nicht geliebt werden, und die Sie nicht lieben.“

„Properzia, ich versichere Sie, es ist mir unangenehmer, als Sie glauben. Ich fühle sehr wohl, daß ich neulich abend etwas verloren habe. Ich bin geradezu unglücklich.“

Er sah sie die höfliche Versicherung seines Unglücks einatmen, mit erweiterten Nüstern. Ihre Hoffnungen belebten sich.

„Wir hatten uns gerade so ausgezeichnet verständigt,“ fuhr Mortœil fort. „Wir waren darüber einig, daß wir den sogenannten künstlichen Garten, wo alles Glas, Blech, Eisen und ungenießbar ist, endlich

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