Page:H.M. Minerva.djvu/39

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„Süße Herzogin, Sie sind zum Erschrecken harmlos.“

„Frau Properzia,“ sagte die Herzogin sanft und mit Schmerz. „Lassen Sie sich nicht wieder fallen.“

Sie hob ihr den Kopf empor. Lady Olympia vermutete:

„Sie werden doch auch den für unschuldig erklären, Herzogin, der das da angerichtet hat?“

„Nein, Frau Properzia, Sie müssen es ihm anrechnen, und ihn weniger lieben!“ sagte die Herzogin. „Wenn er böse ist, so verteidigt er damit keine Werke. Im Gegenteil, er zerstört die Ihrigen, Properzia. Sie sollten ihn verachten als einen sinnlosen Übelthäter.“

„Ich möchte ihn hassen,“ sagte Properzia, „weil er so fein ist und so künstlich … Aber darum liebe ich ihn ja,“ murmelte sie, mutlos. Sie raffte sich auf:

„Ich hasse nur das leichte, schmeichlerische Geschöpf, das ihn heiraten will … nicht, weil sie ihn mir raubt — er ist mir ohnedies verloren —, aber ich fühle, sie wird ihn betrügen.“

„Merkwürdig!“ rief Lady Olympia. „Ich fühle ganz dasselbe! In jedem Falle aber betrügt ihn der Vater noch vor der Tochter. Dieser kleine glatte Alte hat noch jeden hineingelegt, den ihm das Schicksal überantwortet hatte. Er wird dem eigenen Schwiegersohne den Beweis seiner Meisterschaft nicht schuldig bleiben. Was mich anbetrifft, ich habe in meinem Londoner Hause einen Hermes stehen, der echt sein

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