zusammengehauen, eine wie die andere. Du scheinst das für wenig zu halten?“
„Für sehr wenig.“
„Wenn ich diese Blätter lithographieren und zusammenheften lasse —“
„Du wirst nichts lithographieren lassen.“
„Wieso, nichts? Alle Welt wird staunen, wie viel ich kann. Ist das da nicht sehr stark in der Erscheinung?“
„Aber es ist nicht die Venus.“
Er klappte zusammen und setzte sich. Er erschien ihr auf einmal ganz grau.
„Du hast ja recht,“ sagte er. „Ich bin müde: was soll ich noch schaffen. Ich bin zu alt, ich liebe dich nicht wie ein Junger, der dich ansieht, und sieht doch nichts als seinen Traum. Seine Augen behängen dich wie mit bunten Fetzen; du selber verschwindest. Ich aber sehe und liebe dich, wie du bist, — mit Selbstverleugnung, bis zum Vergessen, und ganz anders als meine andern Geliebten. Die waren mir Mittel zur Kunst. Dir aber — mich ekelt es davor, dir die vollkommenen Linien deines Leibes wegzuschwindeln und sie, in der Verzerrung irgend eines Ideals, auf eine Leinwand zu stehlen. Du bist mir kein Kunstwerk, o nein: ich hasse die künstliche Venus, die ich aus dir machen soll. Du bist mir — ich gestehe alles! — mir, dem Alternden, bist du der letzte Sinn, den das Leben annimmt, das letzte Verweilen, die letzte Frist, bevor es rasch den Berg hinabgeht. Bei dir will ich mich dessen entschlagen,