Page:H.M. Minerva.djvu/326

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Sie zog ihn an sich, fest und voll Zärtlichkeit.

„Nur für ein paar Jahre; bis du gesund geworden bist und ein Mann.“

„Ich werde es niemals werden,“ klagte er, wieder ganz sanft. „Ich kann es mir nicht vorstellen.“

„Doch. Ich weiß es bestimmt. Als Mann sehe ich dich wieder. Was bin ich dann selber? Das lasse ich zum voraus alles gelten … Geh, Nino, härte dich ab, werde stark, warmblütig und glücklich.“

„Ich will es, Yolla. Aber du vergißt mich nicht?“

„Ich … dich!“

Der Knabe horchte, angstvoll.

„Das klingt, als — liebte sie mich,“ meinte er leise. Und gleich darauf:

„Wie kannst du nur solch ein Narr sein — auch jetzt noch!“

„Leb’ wohl, Yolla.“

Er ging. An der Thür riß es ihn herum, er zitterte wieder.

„Es ist doch recht schwer. So viel gefühlt, so viel — und kein Wort … Yolla!“ rief er, verzweifelnd.

„Nino?“

Er küßte ihre Hand, sie war auf einmal ganz naß von seinen Thränen.

„Nichts. Es ist gut, daß du mir’s rechtzeitig gesagt hast. Nun kann ich auch von meinem großen Freunde Abschied nehmen.“

„Von San Bacco, ja, und sag’ ihm, er solle an mich denken. Morgen fährt er nach Rom.“

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