Page:H.M. Minerva.djvu/312

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Im Aufwachen hörte er, irgendwo dahinten, Jakobus sprechen.

„Ich kann machen was ich will: der Akt bleibt flau in der Farbe. Die grüne Beleuchtung ist zu unglücklich … Und Sie wollen durchaus nicht droben vor’m Hause?“

Die Herzogin sagte:

„Sie verlieren den Kopf. Ich werde mich ganz nackt vor eine Rosenhecke stellen.“

„Es wäre doch sehr schön,“ meinte Jakobus. „Wären Ihre Leute Ihnen lästig? Man könnte alle fortschicken.“

„O, die würden mich wenig kümmern.“

„Meine Frau doch auch nicht; die schickt man mit fort … Aber?“

„Aber!“

„Ach! Gewiß der Kleine.“

„Malen Sie, bitte.“

Es ward wieder ganz still. Der Schrei „Yolla!“ sprengte des Knaben Brust; aber niemand vernahm ihn. Er kniete, bebend und entrückt, in seinem Versteck, das Gesicht hinter der Maske, — und er sah sie. Sie hielt sich reglos, halb im Profil, den Hals gewendet und mit zurückgelegtem Kopf; ihr Haarknoten glitt tiefschwarz über den matthellen Nacken. Sie stützte sich auf das rechte Bein, das linke stand leise gebogen; und ihre Arme streckten sich, mit nach außen geöffneten Handflächen, abseits von den Hüften, gespcmnt und leicht und in Vereitschaft, sich weit aufzuheben zu einer Umarmung ohnegleichen.

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