Page:H.M. Minerva.djvu/266

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stolz sein wie Onkel San Vacco, und so schön, wahrhaftig, so schön wie sie selbst, meine Yolla!“

Die Gesellschaft saß noch bei Tische.

„Du hast wohl gerauft?“ fragte ihn sein großer Freund.

„Nein, aber ich hatte verdammte Lust dazu,“ erwiderte Nino, und er sah der Herzogin gerade ins Gesicht.

„Sie sollen es nur merken,“ dachte er. Aber sie beachteten ihn nicht. Auf die Geschichte des Strumpfes, die sie erheitert haben würde, verfiel keiner. Sie hatten keine Ahnung, welche erste Liebe in ihrer Mitte rauchte und schrie.

∗             ∗

Man begab sich in das Kabinett der Pallas. Die Herzogin trat vor die Terrasse und machte ein Zeichen. Eine Gondel glitt dunkel bis unter das hohe Gitterportal; seine verschlungenen Eisenranken blitzten. Dann tändelte eine bunte und traurige Melodie herbei über die toten Blumen des künstlichen Gartens.

„Es sind die Blinden,“ sagte die Herzogin. „Marquis, sie spielen Ihnen zu Ehren.“

San Bacco küßte ihr die Hand.

„Aber ich bitte um etwas weniger Verzweifeltes.“

„Etwas Lustiges!“ riefen die andern. Siebelind sagte:

„O, ich habe etwas sehr Lustiges vorbereitet. Harmlos lustig. Gedulden die Herrschaften sich zwei Minuten.“

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